Ein französischer Rokoko-Porträtmaler mit holländischem Namen: Dies ist gar nicht so ungewöhnlich, wie es sich zunächst anhört. Migration über Staatsgrenzen gab es schon immer, zumal bei Fachkräften und besonders in Künstlerkreisen. Man denke nur an Domenikos Theotokopoulos, nicht nur in Spanien besser bekannt als "El Greco".
Schon der Großvater von Louis Michel van Loo war ein bekannter Künstler und wanderte von Amsterdam nach Südfrankreich aus. Der Vater Jean-Baptiste van Loo kam in Aix-en-Provence zur Welt und übernahm schon in jungen Jahren Aufträge zum Ausmalen öffentlicher Gebäude an. Louis-Michel kam selbst noch 1707 in Toulon zur Welt, kurz bevor die Familie diese Stadt aufgrund einer Belagerung im "Spanischen Erbfolgekrieg" verließ. Louis-Michel erlernte das Maler-Handwerk bei seinem Vater in Turin und Rom. Eine eigene, zweite Bildungsreise in beide Städte dauerte vier Jahre von 1728 bis 1732. Sein Metier waren detailgenaue, farbenfrohe Porträts - so farbenfroh wie die Uniformen und Gala-Toiletten des Rokoko, der als Kunstrichtung nahezu sämtliche fürstlichen Höfe Europas von ca. 1700 bis 1770 beherrschte.
1737 ging er auf Empfehlung nach Madrid - König Philipp V benötigte einen neuen Hofmaler und ein Kollege, der bedeutende Portraitmaler Hyacinthe Rigaud, empfahl van Loo. Wie gesagt: Karrieren über Staatsgrenzen hinweg waren damals nicht ungewöhnlich. In Spanien blieb van Loo für 15 Jahre bis 1753 und verewigte dort, neben Philipp V selbst, seine Gemahlin Elisabetta de Farnese, die Infantin (Prinzessin) Maria Teresa Rafaela sowie auch die insgesamt 14köpfige Familie. Nach Philipps Tod anno 1746 wurde König Ferdinand VI mit seiner Frau Maria Barbare de Braganza in van Loos Atelier verewigt.
Von Loo kehrte 1753 nach Paris zurück, avancierte dort ebenfalls zum Hofmaler, diesmal König Ludwig XV von Frankreich, und porträtierte außerdem so bekannte Zeitgenossen wie den Philosophen Denis Diderot, den Marquis de Sade oder den "Vertreiber der Jesuiten", Marquis de Pombal: Klangvolle Namen einer Epoche, die sich am eigenen Glanz berauschte und doch schon - nicht nur finanziell - am Abgrund tänzelte. Selbst in Russland ist der Name van Loo heute ein Begriff: Sein Porträt der Ekaterina Dmitrievna Golizyna, Gattin des russischen Gesandten Ihrer Majestät Katharina der Großen, hängt heute im Puschkin-Museum in Moskau. Die Revolution freilich hat van Loo nicht mehr erlebt: Er starb 1771 in Paris. Auch seine Brüder Francois (der freilich jung verstorben ist) und Charles-Amédée waren bekannte Maler ihrer Zeit.
Ein französischer Rokoko-Porträtmaler mit holländischem Namen: Dies ist gar nicht so ungewöhnlich, wie es sich zunächst anhört. Migration über Staatsgrenzen gab es schon immer, zumal bei Fachkräften und besonders in Künstlerkreisen. Man denke nur an Domenikos Theotokopoulos, nicht nur in Spanien besser bekannt als "El Greco".
Schon der Großvater von Louis Michel van Loo war ein bekannter Künstler und wanderte von Amsterdam nach Südfrankreich aus. Der Vater Jean-Baptiste van Loo kam in Aix-en-Provence zur Welt und übernahm schon in jungen Jahren Aufträge zum Ausmalen öffentlicher Gebäude an. Louis-Michel kam selbst noch 1707 in Toulon zur Welt, kurz bevor die Familie diese Stadt aufgrund einer Belagerung im "Spanischen Erbfolgekrieg" verließ. Louis-Michel erlernte das Maler-Handwerk bei seinem Vater in Turin und Rom. Eine eigene, zweite Bildungsreise in beide Städte dauerte vier Jahre von 1728 bis 1732. Sein Metier waren detailgenaue, farbenfrohe Porträts - so farbenfroh wie die Uniformen und Gala-Toiletten des Rokoko, der als Kunstrichtung nahezu sämtliche fürstlichen Höfe Europas von ca. 1700 bis 1770 beherrschte.
1737 ging er auf Empfehlung nach Madrid - König Philipp V benötigte einen neuen Hofmaler und ein Kollege, der bedeutende Portraitmaler Hyacinthe Rigaud, empfahl van Loo. Wie gesagt: Karrieren über Staatsgrenzen hinweg waren damals nicht ungewöhnlich. In Spanien blieb van Loo für 15 Jahre bis 1753 und verewigte dort, neben Philipp V selbst, seine Gemahlin Elisabetta de Farnese, die Infantin (Prinzessin) Maria Teresa Rafaela sowie auch die insgesamt 14köpfige Familie. Nach Philipps Tod anno 1746 wurde König Ferdinand VI mit seiner Frau Maria Barbare de Braganza in van Loos Atelier verewigt.
Von Loo kehrte 1753 nach Paris zurück, avancierte dort ebenfalls zum Hofmaler, diesmal König Ludwig XV von Frankreich, und porträtierte außerdem so bekannte Zeitgenossen wie den Philosophen Denis Diderot, den Marquis de Sade oder den "Vertreiber der Jesuiten", Marquis de Pombal: Klangvolle Namen einer Epoche, die sich am eigenen Glanz berauschte und doch schon - nicht nur finanziell - am Abgrund tänzelte. Selbst in Russland ist der Name van Loo heute ein Begriff: Sein Porträt der Ekaterina Dmitrievna Golizyna, Gattin des russischen Gesandten Ihrer Majestät Katharina der Großen, hängt heute im Puschkin-Museum in Moskau. Die Revolution freilich hat van Loo nicht mehr erlebt: Er starb 1771 in Paris. Auch seine Brüder Francois (der freilich jung verstorben ist) und Charles-Amédée waren bekannte Maler ihrer Zeit.
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