Einer der großen Meister der französischen Rokoko-Malerei war Louis-Jean-François Lagrenée. 1724 in Paris geboren, fiel er schon in jungen Jahren als hoch talentierter Maler und Zeichner auf. Er nahm an einem öffentlichen Kunstkurs teil, den die Académie Francaise durchführte und der jedermann für ein geringes Entgelt offenstand. Den sechs besten jungen Studenten winkte ein Stipendium für ein dreijähriges Studium, das „École royale des élèves protégés“ genannt wurde. Es sollte die jungen Talente auf eine Teilnahme am renommierten Prix de Rome vorbereiten. Lagrenée wurde von Charles André van Loo unterrichtet, der sich selbst vor allem auf vielfigurige mythologische Szenen spezialisiert hatte. Lagrenée war ein gelehriger Schüler: 1749 gewann er den Rompreis für das heute verlorene Gemälde „Joseph erklärt die Träume des Pharaos“. Anmutig komponierte, ästhetisch meisterhaft inszenierte Figurenszenen sollten von nun an sein Markenzeichen werden. In Rom lernte er die Malerei der Bologneser Schule kennen, vor allem Guido Reni und Francesco Albani inspirierten ihn.
Nach seiner Rückkehr aus Rom im Jahre 1753 arbeitete Lagrenée an dem großformatigen Gemälde „Entführung der Deianeira durch den Zentrauren Nessus“. Das Werk zeigt eine große Dynamik und Dramatik: Es präsentiert den Zentauren als rohen, gleichwohl kraftvoll ansehnlichen Mann, der sich die barbusige Schöne in Windeseile ergreift. Effektvoll flatternde rosafarbene Stoffe unterstreichen die Künstlichkeit dieser mythologischen Szene. Das Bild gefiel der gelehrten Welt des Rokoko: Lagrenée wurde im Jahre 1755 in die Académie de Peinture et de Sculpture aufgenommen. Dieses Werk kann man bis heute im Louvre bewundern. Lagrenée wurde eine Berühmtheit, namhafte Auftraggeber und Mäzene gaben sich in seinem Atelier die Klinke in die Hand. Immer wieder beschickte er den Pariser Salon mit Gemälden, die gefeiert wurden. Schließlich wurden auch auswärtige Herrscher auf den jungen Franzosen aufmerksam: Elisabeth Petrovna, die Kaiserin von Russland ernannte ihn im Jahre 1760 zu ihrem bevorzugten Hofmaler. Außerdem wurde er Direktor der St. Petersburger Akademie. Lagrenée war auf dem Höhepunkt seines Ruhms.
Lange hielt er es in Russland nicht aus. Schon zwei Jahre später kehrte er nach Paris zurück, denn man ernannte ihn zum Rektor der Académie Royale. Vielleicht lag ihm das französische Savoir Vivre aber auch mehr als die kühle majestätische Pracht des russischen Zarenhofs. Nun entstanden einige seiner berühmtesten Werke: Er schuf anmutige Akte in sanftem Inkarnat, wenn er zum Beispiel „Venus und die badenden Nymphen“ oder die „Aufsteigende Aurora“ auf die Leinwand zauberte. In den 1780er Jahren weilte er in seiner Eigenschaft als Akademiedirektor noch einmal in Rom, in der Villa Medici. In den Wirren der Französischen Revolution brachte er es fertig, seinen Posten zu behalten. Als zu Zeiten von Kaiser Napoleon Bonaparte monarchische Ästhetik wieder zu Ehren kam, wurde Lagrenée von diesem zum Ritter der Legion d’Honneur ernannt. 1805 starb er im Alter von 80 Jahren.
Einer der großen Meister der französischen Rokoko-Malerei war Louis-Jean-François Lagrenée. 1724 in Paris geboren, fiel er schon in jungen Jahren als hoch talentierter Maler und Zeichner auf. Er nahm an einem öffentlichen Kunstkurs teil, den die Académie Francaise durchführte und der jedermann für ein geringes Entgelt offenstand. Den sechs besten jungen Studenten winkte ein Stipendium für ein dreijähriges Studium, das „École royale des élèves protégés“ genannt wurde. Es sollte die jungen Talente auf eine Teilnahme am renommierten Prix de Rome vorbereiten. Lagrenée wurde von Charles André van Loo unterrichtet, der sich selbst vor allem auf vielfigurige mythologische Szenen spezialisiert hatte. Lagrenée war ein gelehriger Schüler: 1749 gewann er den Rompreis für das heute verlorene Gemälde „Joseph erklärt die Träume des Pharaos“. Anmutig komponierte, ästhetisch meisterhaft inszenierte Figurenszenen sollten von nun an sein Markenzeichen werden. In Rom lernte er die Malerei der Bologneser Schule kennen, vor allem Guido Reni und Francesco Albani inspirierten ihn.
Nach seiner Rückkehr aus Rom im Jahre 1753 arbeitete Lagrenée an dem großformatigen Gemälde „Entführung der Deianeira durch den Zentrauren Nessus“. Das Werk zeigt eine große Dynamik und Dramatik: Es präsentiert den Zentauren als rohen, gleichwohl kraftvoll ansehnlichen Mann, der sich die barbusige Schöne in Windeseile ergreift. Effektvoll flatternde rosafarbene Stoffe unterstreichen die Künstlichkeit dieser mythologischen Szene. Das Bild gefiel der gelehrten Welt des Rokoko: Lagrenée wurde im Jahre 1755 in die Académie de Peinture et de Sculpture aufgenommen. Dieses Werk kann man bis heute im Louvre bewundern. Lagrenée wurde eine Berühmtheit, namhafte Auftraggeber und Mäzene gaben sich in seinem Atelier die Klinke in die Hand. Immer wieder beschickte er den Pariser Salon mit Gemälden, die gefeiert wurden. Schließlich wurden auch auswärtige Herrscher auf den jungen Franzosen aufmerksam: Elisabeth Petrovna, die Kaiserin von Russland ernannte ihn im Jahre 1760 zu ihrem bevorzugten Hofmaler. Außerdem wurde er Direktor der St. Petersburger Akademie. Lagrenée war auf dem Höhepunkt seines Ruhms.
Lange hielt er es in Russland nicht aus. Schon zwei Jahre später kehrte er nach Paris zurück, denn man ernannte ihn zum Rektor der Académie Royale. Vielleicht lag ihm das französische Savoir Vivre aber auch mehr als die kühle majestätische Pracht des russischen Zarenhofs. Nun entstanden einige seiner berühmtesten Werke: Er schuf anmutige Akte in sanftem Inkarnat, wenn er zum Beispiel „Venus und die badenden Nymphen“ oder die „Aufsteigende Aurora“ auf die Leinwand zauberte. In den 1780er Jahren weilte er in seiner Eigenschaft als Akademiedirektor noch einmal in Rom, in der Villa Medici. In den Wirren der Französischen Revolution brachte er es fertig, seinen Posten zu behalten. Als zu Zeiten von Kaiser Napoleon Bonaparte monarchische Ästhetik wieder zu Ehren kam, wurde Lagrenée von diesem zum Ritter der Legion d’Honneur ernannt. 1805 starb er im Alter von 80 Jahren.
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