Als Lithografie wurde im 19. Jahrhundert die weitverbreitete Technik zur Produktion von farbigen Drucken bezeichnet, meist durch das Steindruckverfahren. Ein Lithograf hatte die Aufgabe, die Druckvorlage auf den Druckstein zu übertragen, sodass anschließend die Texte und Bilder in Serienproduktion angefertigt werden konnten. Die Arbeit erforderte Kreativität und Geschick zugleich, etwas, was Louis Haghe bereits in der Kindheit beigebracht wurde. Der in 1806 im belgischen Tournai geborene Künstler kommt aus einer Architektenfamilie - sowohl sein Vater als auch sein Großvater waren anerkannte Architekten. Anstatt Gebäude zu entfernen, fand Haghe jedoch großes Gefallen in der Lithografie und begann in seiner Heimat eine Ausbildung.
1823 zog er nach London und gründete dort zusammen mit William Day das Unternehmen Day & Haghe, das zu einer der berühmtesten Lithografie-Druckereien im frühen Viktorianischen Zeitalter wurde. Die beiden Künstler und Unternehmer erstellten und druckten eine breite Palette von Motiven, von Jagdszenen, Architekturabbildern, Topographien und Landschaften. Als Besonderheit spezialisierten sie sich auf Farbdrucke, womit sie in ganz Europa Erfolg feierten und Prachtwerke über Spanien, Portugal, Belgien, Deutschland, Ägypten und Nubien veröffentlichten. Mit ihrer Arbeit hatten sie einen solchen Erfolg, dass Day und Haghe in 1836 auch in die Dienste der englischen Königin gestellt wurden.
Zur Mitte seiner Schaffenszeit konzentrierte Louis Haghe sich immer mehr auf seine eigenen Werke aus Wasserfarben. Seine Lieblingsmotive - ganz im Sinne seiner Architektenfamilie - waren vor allem Außen- und Innenszenen von Gebäuden und Bauwerken in Europa. Seine Werke erhielten durch sein ausgeprägtes Talent, mit Licht und Schatten zu spielen und durch seinen extrem feinen und detailreichen Stil ebenfalls viel Anerkennung und wurden unter anderem im "Victoria and Albert Museum" ausgestellt. Vieler seiner Werke sind teilweise so realistisch und detailgenau, dass man mehrmals hingucken muss, um sie nicht mit Fotografien zu verwechseln. Umso beeindruckender sind Haughes Kunstwerke, wenn man berücksichtigt, dass der Belgier mit einer Deformierung seiner rechten Hand auf die Welt gekommen ist. Davon ließ er sich jedoch nie abhalten und schuf gegen Ende seiner Schaffenszeit auch eine viel beachtete Serie mit Zeichnungen aus Belgien und Deutschland, in denen er insbesondere die Innenräume von Gotteshäusern zeichnete wie etwa den Chor von Santa Maria Novella in Florenz, des Markusdoms in Venedig, des Petersdoms in Rom und der Sixtinischen Kapelle. Seine Inspiration gewann er vor allem auf seinen ausgedehnten Reisen durch Europa. Louis Haghe starb 1885 in London.
Als Lithografie wurde im 19. Jahrhundert die weitverbreitete Technik zur Produktion von farbigen Drucken bezeichnet, meist durch das Steindruckverfahren. Ein Lithograf hatte die Aufgabe, die Druckvorlage auf den Druckstein zu übertragen, sodass anschließend die Texte und Bilder in Serienproduktion angefertigt werden konnten. Die Arbeit erforderte Kreativität und Geschick zugleich, etwas, was Louis Haghe bereits in der Kindheit beigebracht wurde. Der in 1806 im belgischen Tournai geborene Künstler kommt aus einer Architektenfamilie - sowohl sein Vater als auch sein Großvater waren anerkannte Architekten. Anstatt Gebäude zu entfernen, fand Haghe jedoch großes Gefallen in der Lithografie und begann in seiner Heimat eine Ausbildung.
1823 zog er nach London und gründete dort zusammen mit William Day das Unternehmen Day & Haghe, das zu einer der berühmtesten Lithografie-Druckereien im frühen Viktorianischen Zeitalter wurde. Die beiden Künstler und Unternehmer erstellten und druckten eine breite Palette von Motiven, von Jagdszenen, Architekturabbildern, Topographien und Landschaften. Als Besonderheit spezialisierten sie sich auf Farbdrucke, womit sie in ganz Europa Erfolg feierten und Prachtwerke über Spanien, Portugal, Belgien, Deutschland, Ägypten und Nubien veröffentlichten. Mit ihrer Arbeit hatten sie einen solchen Erfolg, dass Day und Haghe in 1836 auch in die Dienste der englischen Königin gestellt wurden.
Zur Mitte seiner Schaffenszeit konzentrierte Louis Haghe sich immer mehr auf seine eigenen Werke aus Wasserfarben. Seine Lieblingsmotive - ganz im Sinne seiner Architektenfamilie - waren vor allem Außen- und Innenszenen von Gebäuden und Bauwerken in Europa. Seine Werke erhielten durch sein ausgeprägtes Talent, mit Licht und Schatten zu spielen und durch seinen extrem feinen und detailreichen Stil ebenfalls viel Anerkennung und wurden unter anderem im "Victoria and Albert Museum" ausgestellt. Vieler seiner Werke sind teilweise so realistisch und detailgenau, dass man mehrmals hingucken muss, um sie nicht mit Fotografien zu verwechseln. Umso beeindruckender sind Haughes Kunstwerke, wenn man berücksichtigt, dass der Belgier mit einer Deformierung seiner rechten Hand auf die Welt gekommen ist. Davon ließ er sich jedoch nie abhalten und schuf gegen Ende seiner Schaffenszeit auch eine viel beachtete Serie mit Zeichnungen aus Belgien und Deutschland, in denen er insbesondere die Innenräume von Gotteshäusern zeichnete wie etwa den Chor von Santa Maria Novella in Florenz, des Markusdoms in Venedig, des Petersdoms in Rom und der Sixtinischen Kapelle. Seine Inspiration gewann er vor allem auf seinen ausgedehnten Reisen durch Europa. Louis Haghe starb 1885 in London.
Seite 1 / 5