Im Nachhinein ist es eine Geschichte der Verwirrung und Verwechselung. Fast zur gleichen Zeit und am gleichen Ort lebten zwei Botaniker namens William Hooker, beide berühmt, beide nicht miteinander verwandt. Der eine, Sir William Jackson Hooker, lebte 1785 bis 1865 und war Direktor des weltberühmten und heute zum Weltkulturerbe erklärten Royal Botanic Garden im Londoner Stadtteil Kew. Wie die meisten Botaniker seiner Zeit konnte er Pflanzen bildlich erläutern und darstellen, berühmt wurde er jedoch, weil er den botanischen Garten in Kew zu der heutigen Bedeutung herausgestaltete. Der andere William Hooker lebte 1779 bis 1832 – und um ihn geht es hier. Er wurde als naturkundlicher Illustrator von Pflanzen und Früchten weltberühmt. Nur: Im Internet und auch in den "alten" Medien werden seine großartigen Kunstwerke meist dem adligen Namensvetter und Kew-Direktor zugesprochen, beide werden als "William Hooker" und bei ihren Lebensdaten geht es meist auch bunt durcheinander.
Die Bedeutung naturkundlicher Illustrationen kann kaum unterschätzt werden: Sie zeigen Funktionen und Struktur von (menschlichen) Körperteilen, Pflanzen und Tieren. Zu einer Zeit, als es noch keine Fotografie, keine Elektronenmikroskop-Fotos oder Computergrafiken gab, waren Drucke, Zeichnungen und Aquarelle die einzige Möglichkeit, die Zusammenhänge der Natur zu verdeutlichen. Oft wurden die Lithografien handkoloriert. Es ging also damals nicht so sehr um dekorative Bebilderung, die Illustrationen erforderten profundes naturkundliches Wissen und die besten Illustratoren galten als große Künstler und Wissenschaftler. Die Illustratoren waren daher meist selbst Naturkundler oder Botaniker, Experten in der Zerlegung, Präparation und Analyse der darzustellenden Objekte.
Hooker war Schüler von Franz Bauer (1758-1840), einem österreichischen Botaniker und einem der größten Illustratoren seiner Zeit, der die letzten Jahrzehnte seines Lebens in Kew verbrachte. William Hooker wurde offizieller Illustrator der Royal Horticultural Society und bebilderte das zwischen 1805 und 1807 erschienene "The Paradisus Londinensis" (manchmal auch: "Coloured Figures of Plants Cultivated in the Vicinity of the Metropolis") mit 117 Illustrationen zu neuen exotischen Pflanzen, die in London und Umgebung zu finden waren. Wohl am bekanntesten sind Hookers Obst-Illustrationen ("Pomona Londinensis", zwischen 1816 und 1818 entstanden). In einer Auswahl wurden und werden sie bis heute als "Hooker's Finest Fruits" aufgelegt und brachten ihm den Ruf ein, einer der größten "pomological artists of all time" zu sein. Die Bilder sind so "echt" – man möchte geradezu in die Früchte hineinbeißen. Oder wie es der 2001 verstorbene bedeutende britische Botaniker William Stearne beschreibt: Die Illustrationen sind "possibly the finest illustrations of fruits ever published, so lifelike and appetising that one almost feels that they could be picked off the plate." Übrigens gab William Hooker sogar einem bestimmten Grünton seinen Namen: Hooker's Green, ein dunkles, tiefes Grün. Und um ihn zu würdigen, wurde nach ihm eine Pflanzen-Gattung benannt: der Genus Hookera. Der in den Adelsstand erhobene Sir William Jackson Hooker gab seinen Namen den Moosen der Gattung Hookeriales.
Im Nachhinein ist es eine Geschichte der Verwirrung und Verwechselung. Fast zur gleichen Zeit und am gleichen Ort lebten zwei Botaniker namens William Hooker, beide berühmt, beide nicht miteinander verwandt. Der eine, Sir William Jackson Hooker, lebte 1785 bis 1865 und war Direktor des weltberühmten und heute zum Weltkulturerbe erklärten Royal Botanic Garden im Londoner Stadtteil Kew. Wie die meisten Botaniker seiner Zeit konnte er Pflanzen bildlich erläutern und darstellen, berühmt wurde er jedoch, weil er den botanischen Garten in Kew zu der heutigen Bedeutung herausgestaltete. Der andere William Hooker lebte 1779 bis 1832 – und um ihn geht es hier. Er wurde als naturkundlicher Illustrator von Pflanzen und Früchten weltberühmt. Nur: Im Internet und auch in den "alten" Medien werden seine großartigen Kunstwerke meist dem adligen Namensvetter und Kew-Direktor zugesprochen, beide werden als "William Hooker" und bei ihren Lebensdaten geht es meist auch bunt durcheinander.
Die Bedeutung naturkundlicher Illustrationen kann kaum unterschätzt werden: Sie zeigen Funktionen und Struktur von (menschlichen) Körperteilen, Pflanzen und Tieren. Zu einer Zeit, als es noch keine Fotografie, keine Elektronenmikroskop-Fotos oder Computergrafiken gab, waren Drucke, Zeichnungen und Aquarelle die einzige Möglichkeit, die Zusammenhänge der Natur zu verdeutlichen. Oft wurden die Lithografien handkoloriert. Es ging also damals nicht so sehr um dekorative Bebilderung, die Illustrationen erforderten profundes naturkundliches Wissen und die besten Illustratoren galten als große Künstler und Wissenschaftler. Die Illustratoren waren daher meist selbst Naturkundler oder Botaniker, Experten in der Zerlegung, Präparation und Analyse der darzustellenden Objekte.
Hooker war Schüler von Franz Bauer (1758-1840), einem österreichischen Botaniker und einem der größten Illustratoren seiner Zeit, der die letzten Jahrzehnte seines Lebens in Kew verbrachte. William Hooker wurde offizieller Illustrator der Royal Horticultural Society und bebilderte das zwischen 1805 und 1807 erschienene "The Paradisus Londinensis" (manchmal auch: "Coloured Figures of Plants Cultivated in the Vicinity of the Metropolis") mit 117 Illustrationen zu neuen exotischen Pflanzen, die in London und Umgebung zu finden waren. Wohl am bekanntesten sind Hookers Obst-Illustrationen ("Pomona Londinensis", zwischen 1816 und 1818 entstanden). In einer Auswahl wurden und werden sie bis heute als "Hooker's Finest Fruits" aufgelegt und brachten ihm den Ruf ein, einer der größten "pomological artists of all time" zu sein. Die Bilder sind so "echt" – man möchte geradezu in die Früchte hineinbeißen. Oder wie es der 2001 verstorbene bedeutende britische Botaniker William Stearne beschreibt: Die Illustrationen sind "possibly the finest illustrations of fruits ever published, so lifelike and appetising that one almost feels that they could be picked off the plate." Übrigens gab William Hooker sogar einem bestimmten Grünton seinen Namen: Hooker's Green, ein dunkles, tiefes Grün. Und um ihn zu würdigen, wurde nach ihm eine Pflanzen-Gattung benannt: der Genus Hookera. Der in den Adelsstand erhobene Sir William Jackson Hooker gab seinen Namen den Moosen der Gattung Hookeriales.
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