Henry Scott Tuke war ein englischer Maler und Fotograf. Er wurde in eine bekannte Familie von Sozialaktivisten hineingeboren. Sein Vater Daniel war ein prominenter Arzt und Psychiater und einer der ersten, die sich für die menschenwürdige Behandlung Geisteskranker einsetzten.
Tuke war ein sehr produktiver Künstler; mehr als 1.300 Werke von ihm sind bekannt. Wohl am bekanntesten wurde er durch seine Darstellungen nackter Jungen und junger Männer, er hat sich aber zum Beispiel auch mit der Marinemalerei beschäftigt und etliche bekannte Schiffsportraits gemalt.
1875 schrieb Tuke sich in der Slade School Of Art in London ein, wo er unter anderem bei Alphonse Legros und Edward Poynter studierte. Ein Stipendium ermöglichte es ihm, seine Studien bis 1880 im Slade und in Italien fortzusetzen. In Italien entstanden seine ersten Bilder nackter junger Männer, aber diese waren noch kein zentrales Thema seiner Malerei. 1881 zog es ihn nach Paris. Dort freundete er sich mit dem amerikanischen Maler John Singer Sargent an, aber auch mit dem Franzosen Jules Bastien-Lepage, der ihn ermutigte, nicht mehr nur im Atelier, sondern vermehrt im Freien zu arbeiten. Tuke entschloss sich, nach England zurückzukehren, wo einige ehemalige Freunde und Kommolitonen eine Künstlerkolonie namens Newlyn School gegründet hatten. In Newlyn enstanden seine ersten Bilder von nackten Jungen in Booten. Dort blieb er bis 1885, als er nach Falmouth zurückzog, wo er aufgewachsen war. Falmouth hatte ein angenehmes Klima für das Nacktbaden, das Tuke liebte. Dort entstanden zahlreiche seiner bekanntesten Bilder. Tuke kaufte sich ein Boot und baute es zu einem schwimmenden Atelier um. In den 1890er Jahren gab Tuke es auf, seine Akte in einen mythologischen Rahmen zu setzen, er begann jetzt, nackte Jugendliche in Alltagsszenen beim Schwimmen und Fischen zu malen. Tuke wurde ein angesehener und wohlhabender Maler und 1914 sogar in die Royal Academy gewählt. Mit 70 Jahren erlitt Tuke einen Herzschlag und starb ein Jahr später, 1929. In seinem Testament vererbte er großzügige Summen an die Männer, die er als Kinder und Jugendliche gemalt hatte. Viele dieser Modelle sind namentlich bekannt, fast alle wurden zu Beginn des Ersten Weltkriegs eingezogen, und etliche kamen nicht zurück.
Nach seinem Tod geriet Tuke in Vergessenheit. Erst in den Siebziger Jahren wurde er von einer ersten Generation offen schwuler Künstler und Kunstsammler wiederentdeck.
Henry Scott Tuke war ein englischer Maler und Fotograf. Er wurde in eine bekannte Familie von Sozialaktivisten hineingeboren. Sein Vater Daniel war ein prominenter Arzt und Psychiater und einer der ersten, die sich für die menschenwürdige Behandlung Geisteskranker einsetzten.
Tuke war ein sehr produktiver Künstler; mehr als 1.300 Werke von ihm sind bekannt. Wohl am bekanntesten wurde er durch seine Darstellungen nackter Jungen und junger Männer, er hat sich aber zum Beispiel auch mit der Marinemalerei beschäftigt und etliche bekannte Schiffsportraits gemalt.
1875 schrieb Tuke sich in der Slade School Of Art in London ein, wo er unter anderem bei Alphonse Legros und Edward Poynter studierte. Ein Stipendium ermöglichte es ihm, seine Studien bis 1880 im Slade und in Italien fortzusetzen. In Italien entstanden seine ersten Bilder nackter junger Männer, aber diese waren noch kein zentrales Thema seiner Malerei. 1881 zog es ihn nach Paris. Dort freundete er sich mit dem amerikanischen Maler John Singer Sargent an, aber auch mit dem Franzosen Jules Bastien-Lepage, der ihn ermutigte, nicht mehr nur im Atelier, sondern vermehrt im Freien zu arbeiten. Tuke entschloss sich, nach England zurückzukehren, wo einige ehemalige Freunde und Kommolitonen eine Künstlerkolonie namens Newlyn School gegründet hatten. In Newlyn enstanden seine ersten Bilder von nackten Jungen in Booten. Dort blieb er bis 1885, als er nach Falmouth zurückzog, wo er aufgewachsen war. Falmouth hatte ein angenehmes Klima für das Nacktbaden, das Tuke liebte. Dort entstanden zahlreiche seiner bekanntesten Bilder. Tuke kaufte sich ein Boot und baute es zu einem schwimmenden Atelier um. In den 1890er Jahren gab Tuke es auf, seine Akte in einen mythologischen Rahmen zu setzen, er begann jetzt, nackte Jugendliche in Alltagsszenen beim Schwimmen und Fischen zu malen. Tuke wurde ein angesehener und wohlhabender Maler und 1914 sogar in die Royal Academy gewählt. Mit 70 Jahren erlitt Tuke einen Herzschlag und starb ein Jahr später, 1929. In seinem Testament vererbte er großzügige Summen an die Männer, die er als Kinder und Jugendliche gemalt hatte. Viele dieser Modelle sind namentlich bekannt, fast alle wurden zu Beginn des Ersten Weltkriegs eingezogen, und etliche kamen nicht zurück.
Nach seinem Tod geriet Tuke in Vergessenheit. Erst in den Siebziger Jahren wurde er von einer ersten Generation offen schwuler Künstler und Kunstsammler wiederentdeck.
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