Mit dem englischen Maler William Frederick Mitchell verbindet sich ein Aspekt, der erst einmal so gar nichts mit seiner Kunst zu tun hat: Er war gehörlos. Das Erschreckende daran aus heutiger Sicht ist die Ursache für seine Gehörlosigkeit. Das war nämlich eine Scharlacherkrankung. Eine Kinderkrankheit also, die heutzutage gut mit Antibiotika behandelt werden kann. Daran wird deutlich, welche gefährlichen Spätfolgen solche Kinderkrankheiten in früheren Jahrhunderten haben konnten. Trotz dieser Behinderung hat William Frederick Mitchell nicht seinen Lebensmut verloren und später eine beeindruckende künstlerische Schaffenskraft bewiesen. Halt und Unterstützung fand er bei seinem Vater. Der gehörlose Junge konnte keine normale Schule besuchen, daher unterrichtete der Vater seinen Sohn zu Hause. Als William Frederick älter wurde, war er offenbar bereit, die Erfahrungen mit seiner Gehörlosigkeit an Leidensgenossen weiterzugeben. So veröffentlichte er 1904 in einer Zeitschrift für Gehörlose seine Biografie und schilderte daran seine Erkrankung und die folgende leidvolle Zeit.
Möglicherweise lag es auch an seiner Taubheit, dass William Frederick Mitchell lange nicht die Frau fürs Leben fand. Er war bereits 37 Jahre alt, als er die junge Miss Woodman heiratete. Geboren wurde William Frederick an der englischen Südküste in Calshot nahe Southampton. In der Gegend, genauer in der Nähe von Portsmouth, verbrachte er den größten Teil seines Lebens. Nach seiner Heirat siedelte er um auf die vorgelagerte Isle of Wight, wo er auch starb. Sein Leben war also geprägt vom Element Wasser
Gleiches gilt für sein Werk. Mitchell malte bevorzugt Schiffe. Dabei ging er so exakt und detailversessen vor, dass seine Motive wirken wie fotografiert. Es ist zu vermuten, dass er nicht nur in Maltechnik, sondern auch in Schiffskunde sehr versiert war. In William Fredericks Geburtsjahr 1845 stach der erste englischen Dampfer namens Lady of the Lake in See. Es war eine Ära des Fortschritts und der Seefahrt. Großbritannien war eine majestätische Seefahrernation. Im Zeitraum von 1815 bis 1914 beherrschten die Briten die Weltmeere, es galt als imperiales Jahrhundert. Daher hatten die Schifffahrer jener Zeit den Wunsch, ihre stolzen Marine- oder Handelsschiffe auf Leinwand gebannt zu sehen. Insbesondere Offiziere und Schiffseigner beauftragten William Frederick, ihre Schiffe zu malen. Auch hatte er als Künstler viele hochrangige Gönner wie Königin Victoria, Edward Prinz von Wales und den Großherzog Michael Mikhailovich von Russland. In Mitchells Werk finden sich Schlachtschiffe, Kreuzer, Kanonenboote oder Fregatten, viele mit vollen, geschwellten Segeln. Mitchell malte aber nicht einfach nur das Schiff an sich. Nein, er zeigte es in seinem Element Wasser, mal von Wellen umtost, mal auf ruhigem Gewässer und immer mit einem lebhaften Himmel im Hintergrund. Hauptsächlich nutzte er Aquarellfarben, malte aber auch Ölbilder. Ursprünglich waren seine Werke in Publikationen der Royal Navy veröffentlicht. Heute befinden sich viele seiner Gemälde in der National Maritime Museum Collection in Greenwich.
Mit dem englischen Maler William Frederick Mitchell verbindet sich ein Aspekt, der erst einmal so gar nichts mit seiner Kunst zu tun hat: Er war gehörlos. Das Erschreckende daran aus heutiger Sicht ist die Ursache für seine Gehörlosigkeit. Das war nämlich eine Scharlacherkrankung. Eine Kinderkrankheit also, die heutzutage gut mit Antibiotika behandelt werden kann. Daran wird deutlich, welche gefährlichen Spätfolgen solche Kinderkrankheiten in früheren Jahrhunderten haben konnten. Trotz dieser Behinderung hat William Frederick Mitchell nicht seinen Lebensmut verloren und später eine beeindruckende künstlerische Schaffenskraft bewiesen. Halt und Unterstützung fand er bei seinem Vater. Der gehörlose Junge konnte keine normale Schule besuchen, daher unterrichtete der Vater seinen Sohn zu Hause. Als William Frederick älter wurde, war er offenbar bereit, die Erfahrungen mit seiner Gehörlosigkeit an Leidensgenossen weiterzugeben. So veröffentlichte er 1904 in einer Zeitschrift für Gehörlose seine Biografie und schilderte daran seine Erkrankung und die folgende leidvolle Zeit.
Möglicherweise lag es auch an seiner Taubheit, dass William Frederick Mitchell lange nicht die Frau fürs Leben fand. Er war bereits 37 Jahre alt, als er die junge Miss Woodman heiratete. Geboren wurde William Frederick an der englischen Südküste in Calshot nahe Southampton. In der Gegend, genauer in der Nähe von Portsmouth, verbrachte er den größten Teil seines Lebens. Nach seiner Heirat siedelte er um auf die vorgelagerte Isle of Wight, wo er auch starb. Sein Leben war also geprägt vom Element Wasser
Gleiches gilt für sein Werk. Mitchell malte bevorzugt Schiffe. Dabei ging er so exakt und detailversessen vor, dass seine Motive wirken wie fotografiert. Es ist zu vermuten, dass er nicht nur in Maltechnik, sondern auch in Schiffskunde sehr versiert war. In William Fredericks Geburtsjahr 1845 stach der erste englischen Dampfer namens Lady of the Lake in See. Es war eine Ära des Fortschritts und der Seefahrt. Großbritannien war eine majestätische Seefahrernation. Im Zeitraum von 1815 bis 1914 beherrschten die Briten die Weltmeere, es galt als imperiales Jahrhundert. Daher hatten die Schifffahrer jener Zeit den Wunsch, ihre stolzen Marine- oder Handelsschiffe auf Leinwand gebannt zu sehen. Insbesondere Offiziere und Schiffseigner beauftragten William Frederick, ihre Schiffe zu malen. Auch hatte er als Künstler viele hochrangige Gönner wie Königin Victoria, Edward Prinz von Wales und den Großherzog Michael Mikhailovich von Russland. In Mitchells Werk finden sich Schlachtschiffe, Kreuzer, Kanonenboote oder Fregatten, viele mit vollen, geschwellten Segeln. Mitchell malte aber nicht einfach nur das Schiff an sich. Nein, er zeigte es in seinem Element Wasser, mal von Wellen umtost, mal auf ruhigem Gewässer und immer mit einem lebhaften Himmel im Hintergrund. Hauptsächlich nutzte er Aquarellfarben, malte aber auch Ölbilder. Ursprünglich waren seine Werke in Publikationen der Royal Navy veröffentlicht. Heute befinden sich viele seiner Gemälde in der National Maritime Museum Collection in Greenwich.
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