Wladimir Lukitsch Borovikovsky gilt als einer der letzten bedeutenden Vertreter russischer Porträtmalerei. Geboren in der ukrainischen Stadt Mirgorod als Wladimir Borowik, begann seine anerkannte künstlerische Laufbahn erst im Alter von etwa 30 Jahren, als er im Jahr 1787 durch Vermittlung des Dichters und Adelsmarschalls von Kiew Gubernia, V. Kapnist, den Auftrag erhielt, zwei künftig von Kaiserin Katharina II. in Krementschug bewohnte Räume zu dekorieren. Borowik schmückte sie mit zwei großen allegorischen Gemälden aus, die Katharinas Anerkennung fanden und dem Maler den Weg nach Petersburg ebneten. Bisher war er lediglich durch einige handwerklich gemalte Ikonen aufgefallen, die er während seines Militärdienstes angefertigt hatte. In Russlands Hauptstadt, die er nie mehr für längere Zeit verlassen sollte, änderte er seinen Nachnamen in den aristokratischer klingenden Borovikovsky um. Indem er seine ersten Petersburger Jahre mit dem Künstler N. Lvov zusammenlebte, der sich für Poesie, Musik und Archäologie interessierte und er oft die Umgebung von Dichtern suchte, die den Sentimentalismus pflegten, spiegelten sich die daraus ergebenden Einflüsse in der künftigen Malkunst von Borovikovsky wider. Um seine Fähigkeiten weiter auszubauen, nahm er Privatunterricht bei bekannten Malern wie dem Russen Lewitzki und dem Österreicher Lampi. 1795 erreichte der den akademischen Grad eines Porträtmalers. Es folgten nunmehr bis zu seinem Ableben im Jahr 1825 30 arbeitsreiche Jahre, in denen Borovikovsky in seinem fortan gepflegte leichten und transparenten Stil etwa 500 Porträts schuf. In den Jahren um die Jahrhundertwende waren darunter zahlreiche Miniaturporträts. In den letzten fünf Jahren seines Lebens, in denen er Mitglied einer Freimaurer Loge war, wandte er sich wieder verstärkt dem Malen von Ikonen zu, von denen zehn die Kasaner Kathedrale schmücken.
Nahezu alle Porträts Borovikovskys ordnen die Pose, die Haltung der Hände und eventuell sichtbare Landschaften dem Gesicht der porträtierten Person unter. Dabei kommt die Begabung des Malers zum Ausdruck, die jeweils einzigartige Individualität ins Zentrum seiner Porträts zu stellen. Bei vielen Porträts wie dem der Maria Lopuchina, die sich entspannt und zugleich raffiniert und elegant zeigt oder dem des Russischen Kaisers Paul I. fällt dies ganz besonders ins Auge des Betrachters. Oft unterstützen Perlmutttöne und glatte Oberflächen seine präzisen Zeichnungen. Erfolgreich zeigte sich Borovikovsky auch bei der Gestaltung seiner Doppelporträts wie dem der Gräfinnen E.A. und A.A. Kurakin.
Eine abschließende Bemerkung soll dem Menschen Wladimir Borowikowsky gelten. Er galt als umgänglich und charmant, unterstützte mehrere seiner Schüler moralisch und materiell und bat kurz vor seinem Tod darum, „ohne Zeremonie" begraben zu werden. Die meisten seiner Kunstwerke erlangten erst im 20. Jahrhundert öffentliche Anerkennung und finden seither im Museen und Galerien ihre verdiente Aufmerksamkeit.
Wladimir Lukitsch Borovikovsky gilt als einer der letzten bedeutenden Vertreter russischer Porträtmalerei. Geboren in der ukrainischen Stadt Mirgorod als Wladimir Borowik, begann seine anerkannte künstlerische Laufbahn erst im Alter von etwa 30 Jahren, als er im Jahr 1787 durch Vermittlung des Dichters und Adelsmarschalls von Kiew Gubernia, V. Kapnist, den Auftrag erhielt, zwei künftig von Kaiserin Katharina II. in Krementschug bewohnte Räume zu dekorieren. Borowik schmückte sie mit zwei großen allegorischen Gemälden aus, die Katharinas Anerkennung fanden und dem Maler den Weg nach Petersburg ebneten. Bisher war er lediglich durch einige handwerklich gemalte Ikonen aufgefallen, die er während seines Militärdienstes angefertigt hatte. In Russlands Hauptstadt, die er nie mehr für längere Zeit verlassen sollte, änderte er seinen Nachnamen in den aristokratischer klingenden Borovikovsky um. Indem er seine ersten Petersburger Jahre mit dem Künstler N. Lvov zusammenlebte, der sich für Poesie, Musik und Archäologie interessierte und er oft die Umgebung von Dichtern suchte, die den Sentimentalismus pflegten, spiegelten sich die daraus ergebenden Einflüsse in der künftigen Malkunst von Borovikovsky wider. Um seine Fähigkeiten weiter auszubauen, nahm er Privatunterricht bei bekannten Malern wie dem Russen Lewitzki und dem Österreicher Lampi. 1795 erreichte der den akademischen Grad eines Porträtmalers. Es folgten nunmehr bis zu seinem Ableben im Jahr 1825 30 arbeitsreiche Jahre, in denen Borovikovsky in seinem fortan gepflegte leichten und transparenten Stil etwa 500 Porträts schuf. In den Jahren um die Jahrhundertwende waren darunter zahlreiche Miniaturporträts. In den letzten fünf Jahren seines Lebens, in denen er Mitglied einer Freimaurer Loge war, wandte er sich wieder verstärkt dem Malen von Ikonen zu, von denen zehn die Kasaner Kathedrale schmücken.
Nahezu alle Porträts Borovikovskys ordnen die Pose, die Haltung der Hände und eventuell sichtbare Landschaften dem Gesicht der porträtierten Person unter. Dabei kommt die Begabung des Malers zum Ausdruck, die jeweils einzigartige Individualität ins Zentrum seiner Porträts zu stellen. Bei vielen Porträts wie dem der Maria Lopuchina, die sich entspannt und zugleich raffiniert und elegant zeigt oder dem des Russischen Kaisers Paul I. fällt dies ganz besonders ins Auge des Betrachters. Oft unterstützen Perlmutttöne und glatte Oberflächen seine präzisen Zeichnungen. Erfolgreich zeigte sich Borovikovsky auch bei der Gestaltung seiner Doppelporträts wie dem der Gräfinnen E.A. und A.A. Kurakin.
Eine abschließende Bemerkung soll dem Menschen Wladimir Borowikowsky gelten. Er galt als umgänglich und charmant, unterstützte mehrere seiner Schüler moralisch und materiell und bat kurz vor seinem Tod darum, „ohne Zeremonie" begraben zu werden. Die meisten seiner Kunstwerke erlangten erst im 20. Jahrhundert öffentliche Anerkennung und finden seither im Museen und Galerien ihre verdiente Aufmerksamkeit.
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