Die Makovskys waren im Russland des 19. Jahrhunderts eine bedeutende Künstlerfamilie. Alle drei Brüder und auch die Schwester wurden Malerin oder Maler. Kein Wunder, denn schon der Vater stand der Kunst sehr aufgeschlossen gegenüber und die Mutter war Komponistin. In diesem bildungsbürgerlichen Umfeld wuchs Vladimir Yegorovich Makovsky heran. Er wie auch seine Geschwister interessierte sich jedoch nicht nur für die Befindlichkeiten des russischen Bürgertums, sondern vor allem auch für das Los der einfachen ländlichen Bevölkerung und ihre Nöte.
Vladimir Makovsky, geboren 1846, studierte an der renommierten Moskauer Hochschule für Malerei, Bildhauerei und Architektur. Zur gleichen Zeit, im Jahre 1863 begehrten einige Studenten der St. Petersburger Kunstakademie gegen die konservativen Auffassungen der Lehrkräfte auf. Sie forderten, die gesellschaftliche Realität genau zu betrachten und folgten damit einem Weg, den ähnlich zuvor die Realisten um Gustave Courbet in Paris gegangen waren. Die russischen Studenten wurden entlassen und gründeten daraufhin die progressive Künstlergruppe der Peredwischniki, was man mit „Die Wanderer“ übersetzen kann. Makovsky stieß zu dieser Gruppe um Ivan Nikolayevich Kramskoi, in Moskau hatte er selbst schon eine weit fortschrittlichere Kunstauffassung kennengelernt. Vladimir Makovsky wurde eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der Wanderer. Die Peredwischniki gaben sich ihren Namen deswegen, weil sie durch das Land reisen wollten, um die Realität aufzunehmen und zu malen und auch, weil sie ihr Werk auf Wanderausstellungen bekannt machen wollten. Sie stellten nicht nur in Moskau und St. Petersburg aus, sondern vor allem in verschiedenen Provinzstädten. Makovsky lehnte wie seine Mitstreiter klassische mythologische Themen ab, stattdessen malte er realistische Szenen des ländlichen Alltags und ungeschönte russische Landschaften, oft mit einer guten Portion Humor gewürzt. So schuf er bahnbrechende Werke von Bäuerinnen mit ihren Kindern bei der Arbeit oder einen „Armenbesuch“ philanthropischer Städter, die er ziemlich ironisierte. Der sozialen Realität widmeten sich auch Gemälde wie „Der Verurteilte“. Diese genaue Beobachtung der Wirklichkeit ging dabei Hand in Hand mit einer großen künstlerischen Meisterschaft. In den 1880er Jahren nahm Makovsky an der Demokratischen Kunstbewegung in Russland teil und schuf Gemälde wie „Der befreite Gefangene“ oder „Der Bankrott der Bank“. Sein Werk wurde mit den Jahren düsterer und pessimistischer. Besonders ein Werk zum Petersburger Blutsonntag von 1905 zeigt, wo seine Sympathien lagen: Dort sieht man Soldaten des russischen Herrschers auf wehrlose Menschen schießen. Vladimir Makovsky war auch ein großer Meister des Porträts, zum Beispiel präsentierte er die Kaiserin Maria Fyodorovna in vollem Ornat. Beides schloss sich für ihn nicht gegenseitig aus.
In den ersten Jahren nach der Bolschewistischen Oktoberrevolution 1917 hielt er trotz beginnender Tendenzen des sogenannten Sozialistischen Realismus die Fahne des unideologischen Realismus in Russland hoch. Vladimir Yegorovich Makovsky starb 1920. Er zählt zu den bedeutendsten Malern des Realismus in Russland.
Die Makovskys waren im Russland des 19. Jahrhunderts eine bedeutende Künstlerfamilie. Alle drei Brüder und auch die Schwester wurden Malerin oder Maler. Kein Wunder, denn schon der Vater stand der Kunst sehr aufgeschlossen gegenüber und die Mutter war Komponistin. In diesem bildungsbürgerlichen Umfeld wuchs Vladimir Yegorovich Makovsky heran. Er wie auch seine Geschwister interessierte sich jedoch nicht nur für die Befindlichkeiten des russischen Bürgertums, sondern vor allem auch für das Los der einfachen ländlichen Bevölkerung und ihre Nöte.
Vladimir Makovsky, geboren 1846, studierte an der renommierten Moskauer Hochschule für Malerei, Bildhauerei und Architektur. Zur gleichen Zeit, im Jahre 1863 begehrten einige Studenten der St. Petersburger Kunstakademie gegen die konservativen Auffassungen der Lehrkräfte auf. Sie forderten, die gesellschaftliche Realität genau zu betrachten und folgten damit einem Weg, den ähnlich zuvor die Realisten um Gustave Courbet in Paris gegangen waren. Die russischen Studenten wurden entlassen und gründeten daraufhin die progressive Künstlergruppe der Peredwischniki, was man mit „Die Wanderer“ übersetzen kann. Makovsky stieß zu dieser Gruppe um Ivan Nikolayevich Kramskoi, in Moskau hatte er selbst schon eine weit fortschrittlichere Kunstauffassung kennengelernt. Vladimir Makovsky wurde eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der Wanderer. Die Peredwischniki gaben sich ihren Namen deswegen, weil sie durch das Land reisen wollten, um die Realität aufzunehmen und zu malen und auch, weil sie ihr Werk auf Wanderausstellungen bekannt machen wollten. Sie stellten nicht nur in Moskau und St. Petersburg aus, sondern vor allem in verschiedenen Provinzstädten. Makovsky lehnte wie seine Mitstreiter klassische mythologische Themen ab, stattdessen malte er realistische Szenen des ländlichen Alltags und ungeschönte russische Landschaften, oft mit einer guten Portion Humor gewürzt. So schuf er bahnbrechende Werke von Bäuerinnen mit ihren Kindern bei der Arbeit oder einen „Armenbesuch“ philanthropischer Städter, die er ziemlich ironisierte. Der sozialen Realität widmeten sich auch Gemälde wie „Der Verurteilte“. Diese genaue Beobachtung der Wirklichkeit ging dabei Hand in Hand mit einer großen künstlerischen Meisterschaft. In den 1880er Jahren nahm Makovsky an der Demokratischen Kunstbewegung in Russland teil und schuf Gemälde wie „Der befreite Gefangene“ oder „Der Bankrott der Bank“. Sein Werk wurde mit den Jahren düsterer und pessimistischer. Besonders ein Werk zum Petersburger Blutsonntag von 1905 zeigt, wo seine Sympathien lagen: Dort sieht man Soldaten des russischen Herrschers auf wehrlose Menschen schießen. Vladimir Makovsky war auch ein großer Meister des Porträts, zum Beispiel präsentierte er die Kaiserin Maria Fyodorovna in vollem Ornat. Beides schloss sich für ihn nicht gegenseitig aus.
In den ersten Jahren nach der Bolschewistischen Oktoberrevolution 1917 hielt er trotz beginnender Tendenzen des sogenannten Sozialistischen Realismus die Fahne des unideologischen Realismus in Russland hoch. Vladimir Yegorovich Makovsky starb 1920. Er zählt zu den bedeutendsten Malern des Realismus in Russland.
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