Für Frauen war lange Zeit eine Künstlerkarriere ein steiniger Weg. Aus diesem Grund gibt es zwar viele Frauen- und Mädchendarstellungen in der bildenden Kunst, aber von einer Frau gemalte Bilder anmutiger weiblicher Gestalten und Gesichter in altmeisterlich abgebildeter Natur nur wenige. Da hatte es die als Sophie Gengembre geborene spätere Meisterin derartiger Darstellungen insofern etwas leichter, als sie die Tochter eines Pariser Architekten war, der engen Kontakt zu Künstlerkreisen unterhielt. So begann Sophie schon als junges Mädchen in eigener Regie zu malen, bis sie sich dann mit zwanzig Jahren einer Ausbildung bei dem Historien- und Porträtmaler Carl von Steuben in Paris unterzog.
Durch ihre Mutter, die Engländerin war, hatte sie von Geburt an zusätzlich eine natürliche Beziehung zur angelsächsischen Welt, und so dürfte ihr die Übersiedlung in die Vereinigten Staaten von Amerika nicht allzu schwer gefallen sein. Dort blieb sie der Malerei treu, was womöglich dadurch erleichtert wurde, dass sie den britischen Genremalers Walter Anderson kennenlernte und bald heiratete. Als Sophie Anderson feierte sie anschließend ihre ersten Erfolge als Malerin bei verschiedenen Ausstellungen. Förderlich für ihre malerische Entwicklung war zudem, dass ihre Ehe eine Künstlergemeinschaft wurde. Zusammen mit ihrem Mann schuf sie eine Reihe von Porträts. Der Produktivität tat es keinen Abbruch, dass das Malerpaar einige Ortswechsel in Amerika vornahm und auch zwischen der Neuen Welt und London pendelte. Schließlich zogen die malenden Eheleute 1871 aus gesundheitlichen Gründen nach Capri, der traumhaft schönen Insel im Golf von Neapel, die damals zum Anziehungspunkt für Künstler aus aller Welt wurde. Sie ließen sich in der Villa Castello nieder, wo sie, nicht zuletzt in ihrem Garten, regen Austausch mit anderen Malern und weiteren schöpferischen Menschen pflegten. Es kann davon ausgegangen werden, dass sie auf diese Weise Kontakt mit dem in Buffalo geborenen und auf Capri verstorbenen amerikanischen Maler Charles Caryl Coleman hatten, zu dessen bekannten Gemälden die der Villa Castello zählen. Von den auf Capri gemalten Bildern von Sophie Anderson sind besonders hinreißend die Darstellungen „Fischerkinder Capri“ und „Hirtenpfeifen Capri“.
Sophie Andersons Stil und Motivwahl bringen sie in Verbindung mit der Künstlergruppe der Präraffaeliten. Ihre Malweise zeichnet sich durch detailgetreue Darstellung der Natur aus. Ebenso zeigt sich bei der Themenwahl von Frau Anderson eine Affinität zu den Malern dieser Bruderschaft, wenn sie ähnlich wie diese in ihren genau gezeichneten, hellen und freundlichen Personendarstellungen das Seelenleben der Porträtierten zum Ausdruck bringt. Dabei wird heute die Schönheit ihrer Frauen- und Mädchengestalten mit dem viktorianischen Ideal in Verbindung gebracht. Wie die Präraffaeliten widmete sie sich aber gleichfalls religiösen und mythischen Themen wie etwa auf den Bildern „Der Rat der Engel“ oder „Foundling Girls im Gebet in der Kapelle“. Zurückgekehrt nach England starb Sophie Anderson im Alter von 80 Jahren in Falmouth/Cornwall.
Für Frauen war lange Zeit eine Künstlerkarriere ein steiniger Weg. Aus diesem Grund gibt es zwar viele Frauen- und Mädchendarstellungen in der bildenden Kunst, aber von einer Frau gemalte Bilder anmutiger weiblicher Gestalten und Gesichter in altmeisterlich abgebildeter Natur nur wenige. Da hatte es die als Sophie Gengembre geborene spätere Meisterin derartiger Darstellungen insofern etwas leichter, als sie die Tochter eines Pariser Architekten war, der engen Kontakt zu Künstlerkreisen unterhielt. So begann Sophie schon als junges Mädchen in eigener Regie zu malen, bis sie sich dann mit zwanzig Jahren einer Ausbildung bei dem Historien- und Porträtmaler Carl von Steuben in Paris unterzog.
Durch ihre Mutter, die Engländerin war, hatte sie von Geburt an zusätzlich eine natürliche Beziehung zur angelsächsischen Welt, und so dürfte ihr die Übersiedlung in die Vereinigten Staaten von Amerika nicht allzu schwer gefallen sein. Dort blieb sie der Malerei treu, was womöglich dadurch erleichtert wurde, dass sie den britischen Genremalers Walter Anderson kennenlernte und bald heiratete. Als Sophie Anderson feierte sie anschließend ihre ersten Erfolge als Malerin bei verschiedenen Ausstellungen. Förderlich für ihre malerische Entwicklung war zudem, dass ihre Ehe eine Künstlergemeinschaft wurde. Zusammen mit ihrem Mann schuf sie eine Reihe von Porträts. Der Produktivität tat es keinen Abbruch, dass das Malerpaar einige Ortswechsel in Amerika vornahm und auch zwischen der Neuen Welt und London pendelte. Schließlich zogen die malenden Eheleute 1871 aus gesundheitlichen Gründen nach Capri, der traumhaft schönen Insel im Golf von Neapel, die damals zum Anziehungspunkt für Künstler aus aller Welt wurde. Sie ließen sich in der Villa Castello nieder, wo sie, nicht zuletzt in ihrem Garten, regen Austausch mit anderen Malern und weiteren schöpferischen Menschen pflegten. Es kann davon ausgegangen werden, dass sie auf diese Weise Kontakt mit dem in Buffalo geborenen und auf Capri verstorbenen amerikanischen Maler Charles Caryl Coleman hatten, zu dessen bekannten Gemälden die der Villa Castello zählen. Von den auf Capri gemalten Bildern von Sophie Anderson sind besonders hinreißend die Darstellungen „Fischerkinder Capri“ und „Hirtenpfeifen Capri“.
Sophie Andersons Stil und Motivwahl bringen sie in Verbindung mit der Künstlergruppe der Präraffaeliten. Ihre Malweise zeichnet sich durch detailgetreue Darstellung der Natur aus. Ebenso zeigt sich bei der Themenwahl von Frau Anderson eine Affinität zu den Malern dieser Bruderschaft, wenn sie ähnlich wie diese in ihren genau gezeichneten, hellen und freundlichen Personendarstellungen das Seelenleben der Porträtierten zum Ausdruck bringt. Dabei wird heute die Schönheit ihrer Frauen- und Mädchengestalten mit dem viktorianischen Ideal in Verbindung gebracht. Wie die Präraffaeliten widmete sie sich aber gleichfalls religiösen und mythischen Themen wie etwa auf den Bildern „Der Rat der Engel“ oder „Foundling Girls im Gebet in der Kapelle“. Zurückgekehrt nach England starb Sophie Anderson im Alter von 80 Jahren in Falmouth/Cornwall.
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