Als Sohn eines Käsehändlers war Robert Robert Anning Bell nicht gerade dafür prädestiniert, Künstler zu werden. Er wurde im Jahre 1862 in London geboren. Wahrscheinlich war es sein Onkel, der Architekt Samuel Knight, der ihm die Kunst nahebrachte. In dessen Büro wirkte er in jungen Jahren, außerdem studierte er an der progressiven University College School und an der renommierten Royal Academy. Sein Interesse an neuen Strömungen wie Symbolismus und Jugendstil teilte er mit dem Bildhauer George Frampton, mit dem er auch ein Atelier betrieb. Nachdem er in Paris mit den Avantgarden seiner Zeit in Berührung kam, entwickelte er sich zu einem bedeutenden Vertreter der Arts and Crafts-Bewegung in England.
Eines seiner ersten vielbeachteten Werke entstand in Zusammenarbeit mit Frampton: ein Hochaltar, bestehend aus Gemälden und Skulpturen, der bei der Arts and Crafts Exhibition Society ausgestellt wurde und sich heute in der Church of St. Clare in Liverpool befindet. Schon bei diesem Werk erkennt man Bells Interesse an der Kunst des Mittelalters und der Renaissance. In Zusammenarbeit mit Glaswerkstätten entstanden leuchtend farbige Kirchenfenster, die sich einerseits zwar auf die alten Vorbilder beziehen, andererseits aber auch moderne Anteile in sich vereinen. Seine Werke tragen ein Geheimnis in sich, sie verströmen einen großen Zauber und zeigen die Meisterschaft und das handwerkliche Können eines großen Künstlers und Designers. Auf dem Höhepunkt seines Schaffens wurde Robert Anning Bell damit beauftragt, das zentrale Mosaik für das Tympanon des Hauptportals von Westminster Cathedral nach Skizzen des verstorbenen Baumeisters John Francis Bentley auszuführen. Dieses Werk orientiert sich an den Mosaiken von Byzanz und ist doch in seiner Stilisierung und Komposition sehr modern. Es wurde im Jahre 1916 vollendet und fügt sich wunderbar in die Gesamtkomposition dieser neo-byzantinischen Kirche ein. In den 1920er Jahren schuf er auch mehrere Mosaike für Westminster Palace.
Bells Gemälde sind atmosphärisch dicht, rätselhaft und strahlen eine außergewöhnliche Ästhetik aus. Man denke zum Beispiel an eine arkadische Badeszene mit nymphenhaften Schönheiten oder an rothaarige junge Frauen, die er sehr lebendig und doch entrückt porträtiert hat. Betrachten wir sein Gemälde „Maria bei Elisabeth“, kommen uns die großen Meister der Frührenaissance in den Sinn. An ihnen hat er sich zweifellos orientiert, ohne sie platt nachzuahmen. Einen besonderen Teil seines Oeuvres nehmen die Buchillustrationen ein. Dazu gehört eine wunderbare Gouache eines Flugs der Elfen, aber auch druckgrafische Meisterwerke in Schwarzweiß in der Manier des Jugendstils. Man betrachte beispielsweise die stimmungsvollen Illustrationen zu den Dramen von William Shakespeare: König Lear, Hamlet oder Romeo und Julia. Robert Anning Bell hat sich selbst vor einem seiner farbkräftigen Glasfenster porträtiert, er starb im Jahre 1933. Von heute aus betrachtet wirken seine Werke, die zum Großteil im 20. Jahrhundert entstanden, wie aus der Zeit gefallen. Gerade dies macht jedoch ihren Zauber aus.
Als Sohn eines Käsehändlers war Robert Robert Anning Bell nicht gerade dafür prädestiniert, Künstler zu werden. Er wurde im Jahre 1862 in London geboren. Wahrscheinlich war es sein Onkel, der Architekt Samuel Knight, der ihm die Kunst nahebrachte. In dessen Büro wirkte er in jungen Jahren, außerdem studierte er an der progressiven University College School und an der renommierten Royal Academy. Sein Interesse an neuen Strömungen wie Symbolismus und Jugendstil teilte er mit dem Bildhauer George Frampton, mit dem er auch ein Atelier betrieb. Nachdem er in Paris mit den Avantgarden seiner Zeit in Berührung kam, entwickelte er sich zu einem bedeutenden Vertreter der Arts and Crafts-Bewegung in England.
Eines seiner ersten vielbeachteten Werke entstand in Zusammenarbeit mit Frampton: ein Hochaltar, bestehend aus Gemälden und Skulpturen, der bei der Arts and Crafts Exhibition Society ausgestellt wurde und sich heute in der Church of St. Clare in Liverpool befindet. Schon bei diesem Werk erkennt man Bells Interesse an der Kunst des Mittelalters und der Renaissance. In Zusammenarbeit mit Glaswerkstätten entstanden leuchtend farbige Kirchenfenster, die sich einerseits zwar auf die alten Vorbilder beziehen, andererseits aber auch moderne Anteile in sich vereinen. Seine Werke tragen ein Geheimnis in sich, sie verströmen einen großen Zauber und zeigen die Meisterschaft und das handwerkliche Können eines großen Künstlers und Designers. Auf dem Höhepunkt seines Schaffens wurde Robert Anning Bell damit beauftragt, das zentrale Mosaik für das Tympanon des Hauptportals von Westminster Cathedral nach Skizzen des verstorbenen Baumeisters John Francis Bentley auszuführen. Dieses Werk orientiert sich an den Mosaiken von Byzanz und ist doch in seiner Stilisierung und Komposition sehr modern. Es wurde im Jahre 1916 vollendet und fügt sich wunderbar in die Gesamtkomposition dieser neo-byzantinischen Kirche ein. In den 1920er Jahren schuf er auch mehrere Mosaike für Westminster Palace.
Bells Gemälde sind atmosphärisch dicht, rätselhaft und strahlen eine außergewöhnliche Ästhetik aus. Man denke zum Beispiel an eine arkadische Badeszene mit nymphenhaften Schönheiten oder an rothaarige junge Frauen, die er sehr lebendig und doch entrückt porträtiert hat. Betrachten wir sein Gemälde „Maria bei Elisabeth“, kommen uns die großen Meister der Frührenaissance in den Sinn. An ihnen hat er sich zweifellos orientiert, ohne sie platt nachzuahmen. Einen besonderen Teil seines Oeuvres nehmen die Buchillustrationen ein. Dazu gehört eine wunderbare Gouache eines Flugs der Elfen, aber auch druckgrafische Meisterwerke in Schwarzweiß in der Manier des Jugendstils. Man betrachte beispielsweise die stimmungsvollen Illustrationen zu den Dramen von William Shakespeare: König Lear, Hamlet oder Romeo und Julia. Robert Anning Bell hat sich selbst vor einem seiner farbkräftigen Glasfenster porträtiert, er starb im Jahre 1933. Von heute aus betrachtet wirken seine Werke, die zum Großteil im 20. Jahrhundert entstanden, wie aus der Zeit gefallen. Gerade dies macht jedoch ihren Zauber aus.
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