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Mary Stevenson Cassatt war eine US-amerikanische Malerin, die gemeinsam mit Marie Bracquemond und Berthe Morisot zu den „Grandes Dames“ des Impressionismus gehörte. Ihr Vater war Börsen- und Immobilienmakler, ihre Mutter stammte aus einer angesehenen Bankiersfamilie. Dieser gutsituierte Hintergrund ermöglichte Cassatt eine hervorragende Ausbildung. Besonders ihre Mutter, die als sehr belesen und gebildet beschrieben wurde, soll sie beeinflusst haben. Während ihrer Kindheit lebte die Familie für fünf Jahre in Europa. In dieser Zeit wurde Cassatt vermutlich auf die Malerei aufmerksam und beschloss später Kunst zu studieren, um selbst professionelle Malerin zu werden. Die Familie war aus verschiedenen Gründen dagegen, denn zum einen war es damals für Frauen aus wohlhabenden Familien unangemessen einen Beruf auszuüben. Zum anderen fürchteten ihre konservativen Eltern, sie würde durch das Studium feministische und unkonventionelle Ideologien aufnehmen. Tatsächlich setzte sich Cassatt später entschieden für die Gleichberechtigung und das Frauenwahlrecht ein.
Cassatt begann gegen den Willen ihrer Eltern mit 15 Jahren ein Studium an der Kunstakademie in Pennsylvania. Obwohl rund 20 % der Studenten weiblich waren, wurden sie vom Lehrkörper und den männlichen Kommilitonen nicht als vollwertig akzeptiert. Diese Tatsache, der langsam voranschreitende Lehrplan und das dürftige Kursangebot frustrierten Cassatt so sehr, dass sie ihr Studium vorzeitig abbrach. Erneut konnte sie ihren Willen durchsetzen und reiste nach Europa, um auf eigene Faust die alten Meister zu studieren. Nicht nur ihr Vater war strikt gegen ihre Karrierewünsch, auch bei den akademischen Künstlern in Paris, wo sie sich am Ende niederließ, stieß sie häufig auf Widerstand. Ihr wurde selten die Anerkennung zuteil, die sie für ihre Werke verdient hätte. Es war daher nicht überraschend, dass sie der Einladung von Edgar Degas folgte und viele Werke bei den, als unkonventionell geltenden, Impressionisten ausstellte. Sie wurde eine leidenschaftliche Fürsprecherin der Bewegung, besonders in ihrer alten Heimat.
Mary Cassatt blieb unverheiratet, ebenso wie ihr enger Freund Degas. Trotz ihrer engen Beziehung scheint eine Affäre unwahrscheinlich, da sie beide von ihrem streng konservativen, moralischen Hintergrund geprägt waren. Vincent van Gogh soll außerdem in einigen Briefen angedeutet haben, dass Degas sexuell enthaltsam lebte. Dennoch war ihre Beziehung so eng, dass die Ateliers der beiden nur 5 Minuten auseinanderlagen. Degas war beinahe täglich in ihrem Atelier, ein enger Berater und ihr Mentor. Cassatt versuchte sich von Degas Werken zu distanzieren, indem sie häufig den Fokus auf Frauen im Alltag und im Besonderen das intime Verhältnis zwischen Mutter und Kind legte, wie in „La Toilette“ oder „Die stillende Mutter“. Ab 1910 ließ ihre aktive Schaffensperiode nach. Ihr Bruder starb in diesem Jahr an einer Infektion, an der er vermutlich während einer gemeinsamen Reise nach Ägypten mit seiner Frau und Mary erkrankte. Bis 1912 konnte sie aus Trauer nicht mehr malen. Später verlor sie aufgrund von Diabetes zunehmend ihre Sehkraft, bis sie schließlich vollständig erblindete. Das soll sie tief getroffen haben, denn ihre große Leidenschaft, die Kunst, wurde zusammen mit ihrer Sehkraft ausgelöscht.
Mary Stevenson Cassatt war eine US-amerikanische Malerin, die gemeinsam mit Marie Bracquemond und Berthe Morisot zu den „Grandes Dames“ des Impressionismus gehörte. Ihr Vater war Börsen- und Immobilienmakler, ihre Mutter stammte aus einer angesehenen Bankiersfamilie. Dieser gutsituierte Hintergrund ermöglichte Cassatt eine hervorragende Ausbildung. Besonders ihre Mutter, die als sehr belesen und gebildet beschrieben wurde, soll sie beeinflusst haben. Während ihrer Kindheit lebte die Familie für fünf Jahre in Europa. In dieser Zeit wurde Cassatt vermutlich auf die Malerei aufmerksam und beschloss später Kunst zu studieren, um selbst professionelle Malerin zu werden. Die Familie war aus verschiedenen Gründen dagegen, denn zum einen war es damals für Frauen aus wohlhabenden Familien unangemessen einen Beruf auszuüben. Zum anderen fürchteten ihre konservativen Eltern, sie würde durch das Studium feministische und unkonventionelle Ideologien aufnehmen. Tatsächlich setzte sich Cassatt später entschieden für die Gleichberechtigung und das Frauenwahlrecht ein.
Cassatt begann gegen den Willen ihrer Eltern mit 15 Jahren ein Studium an der Kunstakademie in Pennsylvania. Obwohl rund 20 % der Studenten weiblich waren, wurden sie vom Lehrkörper und den männlichen Kommilitonen nicht als vollwertig akzeptiert. Diese Tatsache, der langsam voranschreitende Lehrplan und das dürftige Kursangebot frustrierten Cassatt so sehr, dass sie ihr Studium vorzeitig abbrach. Erneut konnte sie ihren Willen durchsetzen und reiste nach Europa, um auf eigene Faust die alten Meister zu studieren. Nicht nur ihr Vater war strikt gegen ihre Karrierewünsch, auch bei den akademischen Künstlern in Paris, wo sie sich am Ende niederließ, stieß sie häufig auf Widerstand. Ihr wurde selten die Anerkennung zuteil, die sie für ihre Werke verdient hätte. Es war daher nicht überraschend, dass sie der Einladung von Edgar Degas folgte und viele Werke bei den, als unkonventionell geltenden, Impressionisten ausstellte. Sie wurde eine leidenschaftliche Fürsprecherin der Bewegung, besonders in ihrer alten Heimat.
Mary Cassatt blieb unverheiratet, ebenso wie ihr enger Freund Degas. Trotz ihrer engen Beziehung scheint eine Affäre unwahrscheinlich, da sie beide von ihrem streng konservativen, moralischen Hintergrund geprägt waren. Vincent van Gogh soll außerdem in einigen Briefen angedeutet haben, dass Degas sexuell enthaltsam lebte. Dennoch war ihre Beziehung so eng, dass die Ateliers der beiden nur 5 Minuten auseinanderlagen. Degas war beinahe täglich in ihrem Atelier, ein enger Berater und ihr Mentor. Cassatt versuchte sich von Degas Werken zu distanzieren, indem sie häufig den Fokus auf Frauen im Alltag und im Besonderen das intime Verhältnis zwischen Mutter und Kind legte, wie in „La Toilette“ oder „Die stillende Mutter“. Ab 1910 ließ ihre aktive Schaffensperiode nach. Ihr Bruder starb in diesem Jahr an einer Infektion, an der er vermutlich während einer gemeinsamen Reise nach Ägypten mit seiner Frau und Mary erkrankte. Bis 1912 konnte sie aus Trauer nicht mehr malen. Später verlor sie aufgrund von Diabetes zunehmend ihre Sehkraft, bis sie schließlich vollständig erblindete. Das soll sie tief getroffen haben, denn ihre große Leidenschaft, die Kunst, wurde zusammen mit ihrer Sehkraft ausgelöscht.