Louis-Maurice Boutet de Monvel ist wahrscheinlich einer der bedeutendsten nicht-englischen Illustratoren des späten 19. Jahrhundert. Wie so viele andere, begann er seine Karriere als Maler. Von den Eltern ermutigt, verließ er seine Heimatstadt Orléans, um an der Académie des Beaux-Arts in Paris zu studieren. Einer seiner Lehrer wurde der bekannte Salon- und Orientmaler Gustav Boulanger. Und so verwundert es nicht, dass der junge Louis-Maurice nach dem Abschluss seiner Ausbildung zu einer Studienreise nach Algerien aufbrach. Die Begegnung mit der Exotik und vor allem dem Licht Nordafrikas sollte sein Schaffen nachhaltig prägen. Blau und kräftiges Orange wurden seine „Signature Colours“.
Für seine frühen Gemälde erhielt Louis-Maurice Boutet de Monvel viel Anerkennung – auch in Form zahlreicher Medaillen und Auszeichnungen. Es folgten Ausstellungen und erste Ankäufe durch Sammler. So hätte es für den aufstrebenden Maler weitergehen können. Doch das Leben hatte andere Pläne mit ihm. Als er 1876 heiratete und bald darauf seinen ersten Sohn bekam, musste er sich nach einer verlässlicheren, stetigen Einkommensquelle umsehen und wurde Illustrator. Ein Glücksfall für die damals blühende Branche. Schon bald zählte Boutet de Monvel neben Randolph Caldecott und Kate Greenaway zu den besten „Art Nouveau“-Illustratoren. Besonders gefragt waren seine Werke für Kinderbücher. Hier setzte er mit seinen Illustrationen Maßstäbe. Das 1895 publizierte Buch „Jean d‘Arc“ gilt als sein Meisterwerk. Es erzählt die Heiligengeschichte der Jungfrau von Orléans für ein ganz junges Publikum. Louis-Maurice Boutet de Monvel zeichnete dafür nicht nur die Illustrationen, sondern schrieb auch – obwohl kein Historiker oder Autor – den Text. Dies gelang ihm so gut, dass das Werk in andere Sprachen übersetzt und mehrfach wieder aufgelegt wurde.
Das Buch sollte ihm auch weitere Aufträge als Maler einbringen. So hängen heute im Erdgeschoss der National Gallery of Art in Washington sechs Gemälde seiner Hand, die die verschiedenen Stationen im kurzen Leben der Heiligen Johanna zeigen. Der Zyklus beginnt mit der Darstellung „The Vision and Inspiration“: Sie zeigt die junge Johanna kniend inmitten einer Schafherde, während sie der Verkündigung des Erzengels Michael lauscht. Die weiteren Bilder setzen die Legende bildlich fort. Die Reihe schließt mit „The Trial of Joan of Arc“ und bildet die Gerichtsverhandlung gegen Johanna ab, die bekanntlich hingerichtet wurde.
Der Künstler starb 1913. Seine Werke werden seitdem weltweit immer wieder reproduziert. Aber nicht nur durch sein Schaffen hinterließ Louis-Maurice Boutet de Monvel Spuren in der Kunstgeschichte. Er zeugte auch einen Sohn, der ebenfalls Künstler wurde: Bertrand Boutet de Monvel. Er galt als Bonvivant und Inbegriff des Dandys, Porträtist der Pariser Schickeria und begnadeter Modeillustrator. Der berühmte Sohn kam 1949 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. 2016 wurde von Sotheby‘s in Paris sein Nachlass versteigert – inklusive einer Familiensammlung. Unter den 300 Exponaten befanden sich neben eigenen Gemälden und selbst entworfenen Möbeln auch Bilder von der Hand seines Vaters Louis-Maurice, die beachtliche Hammerpreise erreichten.
Louis-Maurice Boutet de Monvel ist wahrscheinlich einer der bedeutendsten nicht-englischen Illustratoren des späten 19. Jahrhundert. Wie so viele andere, begann er seine Karriere als Maler. Von den Eltern ermutigt, verließ er seine Heimatstadt Orléans, um an der Académie des Beaux-Arts in Paris zu studieren. Einer seiner Lehrer wurde der bekannte Salon- und Orientmaler Gustav Boulanger. Und so verwundert es nicht, dass der junge Louis-Maurice nach dem Abschluss seiner Ausbildung zu einer Studienreise nach Algerien aufbrach. Die Begegnung mit der Exotik und vor allem dem Licht Nordafrikas sollte sein Schaffen nachhaltig prägen. Blau und kräftiges Orange wurden seine „Signature Colours“.
Für seine frühen Gemälde erhielt Louis-Maurice Boutet de Monvel viel Anerkennung – auch in Form zahlreicher Medaillen und Auszeichnungen. Es folgten Ausstellungen und erste Ankäufe durch Sammler. So hätte es für den aufstrebenden Maler weitergehen können. Doch das Leben hatte andere Pläne mit ihm. Als er 1876 heiratete und bald darauf seinen ersten Sohn bekam, musste er sich nach einer verlässlicheren, stetigen Einkommensquelle umsehen und wurde Illustrator. Ein Glücksfall für die damals blühende Branche. Schon bald zählte Boutet de Monvel neben Randolph Caldecott und Kate Greenaway zu den besten „Art Nouveau“-Illustratoren. Besonders gefragt waren seine Werke für Kinderbücher. Hier setzte er mit seinen Illustrationen Maßstäbe. Das 1895 publizierte Buch „Jean d‘Arc“ gilt als sein Meisterwerk. Es erzählt die Heiligengeschichte der Jungfrau von Orléans für ein ganz junges Publikum. Louis-Maurice Boutet de Monvel zeichnete dafür nicht nur die Illustrationen, sondern schrieb auch – obwohl kein Historiker oder Autor – den Text. Dies gelang ihm so gut, dass das Werk in andere Sprachen übersetzt und mehrfach wieder aufgelegt wurde.
Das Buch sollte ihm auch weitere Aufträge als Maler einbringen. So hängen heute im Erdgeschoss der National Gallery of Art in Washington sechs Gemälde seiner Hand, die die verschiedenen Stationen im kurzen Leben der Heiligen Johanna zeigen. Der Zyklus beginnt mit der Darstellung „The Vision and Inspiration“: Sie zeigt die junge Johanna kniend inmitten einer Schafherde, während sie der Verkündigung des Erzengels Michael lauscht. Die weiteren Bilder setzen die Legende bildlich fort. Die Reihe schließt mit „The Trial of Joan of Arc“ und bildet die Gerichtsverhandlung gegen Johanna ab, die bekanntlich hingerichtet wurde.
Der Künstler starb 1913. Seine Werke werden seitdem weltweit immer wieder reproduziert. Aber nicht nur durch sein Schaffen hinterließ Louis-Maurice Boutet de Monvel Spuren in der Kunstgeschichte. Er zeugte auch einen Sohn, der ebenfalls Künstler wurde: Bertrand Boutet de Monvel. Er galt als Bonvivant und Inbegriff des Dandys, Porträtist der Pariser Schickeria und begnadeter Modeillustrator. Der berühmte Sohn kam 1949 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. 2016 wurde von Sotheby‘s in Paris sein Nachlass versteigert – inklusive einer Familiensammlung. Unter den 300 Exponaten befanden sich neben eigenen Gemälden und selbst entworfenen Möbeln auch Bilder von der Hand seines Vaters Louis-Maurice, die beachtliche Hammerpreise erreichten.
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