John Callcott Horsley war ein englischer Maler des 19. Jahrhunderts, der sich hauptsächlich durch historische Szenen sowie durch die Darstellung der örtlichen Umgebung und der Lebensformen des Volkes auszeichnete. Obwohl er Karriere in der Royal Academie machte, löste er zwei sehr verschiedene Skandale aus.
Zum einen schuf er im Jahr 1843 auf Anregung des Staatsbeamten Sir Henry Cole, der sich vielfältig als Neuerer hervortat, die erste uns bekannte Weihnachtsgrußkarte. Im Zentrum der Karte ist eine fröhlich feiernde Tischgesellschaft zu sehen, wohl eine Familie: ein älteres Paar, zwei jüngere Paare und mehrere Kinder. Fast alle haben ein Gläschen in der Hand, und im Vordergrund, gleich hinter dem girlandenartigen Ziertuch mit der Aufschrift „A MERRY CHRISTMAS AND A HAPPY NEW YEAR TO YOU“ trinkt ein kleines Mädchen einen kräftigen Schluck aus einem hingehaltenen Rotweinglas. Die Seitenszenen aus dem Leben ärmerer Bevölkerungsschichten verblassen dagegen. Aber die abstinenten „Teetotalers“ der puritanischen Temperence Society entfachten einen riesigen Protest gegen diese, wie sie es sahen, Animierung zum Saufen ausgerechnet zu Weihnachten.
Andererseits war John Callcott Horsley keineswegs ein Revolutionär, sondern selber ein sittenstrenger Herr. Beeinflusst vom Pariser Salon der Académie des Beaux-Arts wurden in den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts auch im Vereinigten Königreich Aktbilder wieder Mode. Mit all seiner Autorität als Rektor und Schatzmeister der Royal Academie versuchte Horsley, das Malen nach leibhaftigen Nacktmodellen zu unterbinden. Scharf protestierte er gegen diese Neuerung. Der weibliche Akt des Malerkollegen Albert Joseph Moore, der, wie bei ihm üblich, nach dem Blumendekor, einer weißen Hydrangea betitelt ist, wurde während einer Ausstellung durch einen Kratzer beschädigt. Der Verdacht, dies getan zu haben, fiel auf Horsley. Zudem wurde er bezichtigt, für das Verschwinden von Aktstudien der Akademiestudenten verantwortlich zu sein. Gesichert ist wohl, dass er unter dem Pseudonym „British Matron“ in der Times einen Leserbrief veröffentlichte, den er mit der Überschrift „Ein Frauen-Plädoyer“ versah. Es war wieder eine Anklage gegen den Sittenverfall durch die Aktmalerei. Dies alles veranlasste die Satire-Zeitschrift „Punch“, dem Maler wohlanständiger Sujets den Spitznamen „Mr. J.C(lothes) Horsley“ zu geben, was ein Wortspiel ist und „Kleiderpferd“ bedeutet.
Aber John Callcott Horsley, der zu vielen damaligen britischen Berühmtheiten familiäre Beziehungen hatte, war ein anerkannter Künstler, dessen Bilder oft von altmeisterlicher Qualität sind und an die Hochzeit der niederländischen Malerei erinnern. Durch den Gewinn eines Wettbewerbs nahm er neben fünf weiteren Malern an der dekorativen Ausgestaltung des Palace of Westminster teil. Dort in der Lords Chamber entstanden sechs allegorischen Fresken, welche die Themen Religion, Ritterlichkeit und Gesetz symbolisieren. Dabei übernahm Horsley die Darstellung der Religion. Hochbetagt starb der zweimal verheiratete Künstler, von dessen vielen Kindern mehrere in ihren jeweiligen Berufen Bedeutung erlangten, 1903 im Alter von 86 Jahren in London.
John Callcott Horsley war ein englischer Maler des 19. Jahrhunderts, der sich hauptsächlich durch historische Szenen sowie durch die Darstellung der örtlichen Umgebung und der Lebensformen des Volkes auszeichnete. Obwohl er Karriere in der Royal Academie machte, löste er zwei sehr verschiedene Skandale aus.
Zum einen schuf er im Jahr 1843 auf Anregung des Staatsbeamten Sir Henry Cole, der sich vielfältig als Neuerer hervortat, die erste uns bekannte Weihnachtsgrußkarte. Im Zentrum der Karte ist eine fröhlich feiernde Tischgesellschaft zu sehen, wohl eine Familie: ein älteres Paar, zwei jüngere Paare und mehrere Kinder. Fast alle haben ein Gläschen in der Hand, und im Vordergrund, gleich hinter dem girlandenartigen Ziertuch mit der Aufschrift „A MERRY CHRISTMAS AND A HAPPY NEW YEAR TO YOU“ trinkt ein kleines Mädchen einen kräftigen Schluck aus einem hingehaltenen Rotweinglas. Die Seitenszenen aus dem Leben ärmerer Bevölkerungsschichten verblassen dagegen. Aber die abstinenten „Teetotalers“ der puritanischen Temperence Society entfachten einen riesigen Protest gegen diese, wie sie es sahen, Animierung zum Saufen ausgerechnet zu Weihnachten.
Andererseits war John Callcott Horsley keineswegs ein Revolutionär, sondern selber ein sittenstrenger Herr. Beeinflusst vom Pariser Salon der Académie des Beaux-Arts wurden in den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts auch im Vereinigten Königreich Aktbilder wieder Mode. Mit all seiner Autorität als Rektor und Schatzmeister der Royal Academie versuchte Horsley, das Malen nach leibhaftigen Nacktmodellen zu unterbinden. Scharf protestierte er gegen diese Neuerung. Der weibliche Akt des Malerkollegen Albert Joseph Moore, der, wie bei ihm üblich, nach dem Blumendekor, einer weißen Hydrangea betitelt ist, wurde während einer Ausstellung durch einen Kratzer beschädigt. Der Verdacht, dies getan zu haben, fiel auf Horsley. Zudem wurde er bezichtigt, für das Verschwinden von Aktstudien der Akademiestudenten verantwortlich zu sein. Gesichert ist wohl, dass er unter dem Pseudonym „British Matron“ in der Times einen Leserbrief veröffentlichte, den er mit der Überschrift „Ein Frauen-Plädoyer“ versah. Es war wieder eine Anklage gegen den Sittenverfall durch die Aktmalerei. Dies alles veranlasste die Satire-Zeitschrift „Punch“, dem Maler wohlanständiger Sujets den Spitznamen „Mr. J.C(lothes) Horsley“ zu geben, was ein Wortspiel ist und „Kleiderpferd“ bedeutet.
Aber John Callcott Horsley, der zu vielen damaligen britischen Berühmtheiten familiäre Beziehungen hatte, war ein anerkannter Künstler, dessen Bilder oft von altmeisterlicher Qualität sind und an die Hochzeit der niederländischen Malerei erinnern. Durch den Gewinn eines Wettbewerbs nahm er neben fünf weiteren Malern an der dekorativen Ausgestaltung des Palace of Westminster teil. Dort in der Lords Chamber entstanden sechs allegorischen Fresken, welche die Themen Religion, Ritterlichkeit und Gesetz symbolisieren. Dabei übernahm Horsley die Darstellung der Religion. Hochbetagt starb der zweimal verheiratete Künstler, von dessen vielen Kindern mehrere in ihren jeweiligen Berufen Bedeutung erlangten, 1903 im Alter von 86 Jahren in London.
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