Johann Heinrich Tischbein stammte aus einfachen Verhältnissen. Schon früh stellte sich seine natürliche, überaus große Begabung für das Zeichnen heraus – allerdings hatte die Familie kein Geld für Papier oder Kreide. So malte der junge Johann Heinrich auf den Küchentisch, der zwangsläufig immer wieder abgewischt wurde. Später kam er zu einem Tapetenmalermeister in die Lehre – und bald stellte er sich als Glückspilz heraus, denn zufällig erkannte Reichsgraf von Stadion, der Großhofmeister des Kurfürsten von Mainz, Tischbeins übergroßes Talent. Der Reichsgraf trat nun als Förderer auf und ermöglichte es dem jungen Tischbein, Unterricht bei bekannten Künstlern der damaligen Zeit nehmen zu können. Im Jahr 1743 ging Johann Heinrich Tischbein für fünf Jahre nach Paris.
In der Seine-Metropole nahm Tischbein Unterricht bei Frankreichs namhaften Historienmalern Jean Restout und Carle Vanloo sowie bei dem renommierten Porträtmaler Nicolas de Langilliere. Kunststudien führten ihn später nach Italien, wo er den Freskenmaler Giovanni B. Tiepolo kennenlernte und die Zeichenschule von Giovanni Battista Piazzetta besuchte. Die französischen und italienischen Einflüsse sollten in Tischbeins künstlerischen Werk peu à peu deutlicher werden: Die so überaus populäre Attitüde weckte das große Interesse in zeitgenössischen Adelskreisen.
Es war Wilhelm VIII. von Kassel, seines Zeichens der besonders kunstsinnige Landgraf von Hessen, der Tischbein zum Hofmaler ernannte. In dieser Zeit schuf Tischbein bedeutende Werke im Segment Porträt- und Historienmalerei und erreichte den Gipfel seines künstlerischen Ruhms. Im Jahr 1762 wurde Johann Heinrich Tischbein der Ältere von Landgraf Friedrich II. von Hessen-Kassel zum Direktor der bis heute existenten Kunstakademie „Collegium Carolinum“ berufen. Tischbeins Reputation war so groß, dass er nachfolgend sämtliche begabten Familienmitglieder in der Malerei ausbilden lassen konnte. Demzufolge wurde die Familie Tischbein generationenübergreifend zu einer Familie von Malern. Auch Tischbeins Neffen wurden berühmt: Der Frankfurter Johann Heinrich Wilhelm Tischbein (1751 bis 1829) durch sein Goethe-Gemälde und Johann Friedrich August Tischbein durch Porträts der reichen Bürger von Sachsen.
Heute sagen Kunstkenner: Johann Heinrich Tischbein der Ältere und seine Familie ist für die Malerei das, was in der Musik die Familie um Johann Sebastian Bach ist. In einer Tischbein-Biografie wird neben dem bedeutenden künstlerischen Werk auch auf das Augenleiden des Meisters verwiesen. In seinen späteren Lebensjahren litt Tischbein unter fortschreitender Erblindung im Nahbereich. In diesem Stadium tastete Tischbein die Gegenstände selektiv ab, um das Ganze mithilfe seiner geschulten Einbildungskräfte wieder zusammenzusetzen. Demnach wurden die künstlerischen Leistungen in seinen späten Gemälden durch die große Kraft des Genies erreicht. Vor diesem Hintergrund ist Tischbeins künstlerische Leistung in seinem letzten großen Bild „Christus am Ölberg“ besonders zu schätzen: Er malte es fast blind und vollendete das Gemälde einige Monate vor seinem Tod im August des Jahres 1789.
Johann Heinrich Tischbein stammte aus einfachen Verhältnissen. Schon früh stellte sich seine natürliche, überaus große Begabung für das Zeichnen heraus – allerdings hatte die Familie kein Geld für Papier oder Kreide. So malte der junge Johann Heinrich auf den Küchentisch, der zwangsläufig immer wieder abgewischt wurde. Später kam er zu einem Tapetenmalermeister in die Lehre – und bald stellte er sich als Glückspilz heraus, denn zufällig erkannte Reichsgraf von Stadion, der Großhofmeister des Kurfürsten von Mainz, Tischbeins übergroßes Talent. Der Reichsgraf trat nun als Förderer auf und ermöglichte es dem jungen Tischbein, Unterricht bei bekannten Künstlern der damaligen Zeit nehmen zu können. Im Jahr 1743 ging Johann Heinrich Tischbein für fünf Jahre nach Paris.
In der Seine-Metropole nahm Tischbein Unterricht bei Frankreichs namhaften Historienmalern Jean Restout und Carle Vanloo sowie bei dem renommierten Porträtmaler Nicolas de Langilliere. Kunststudien führten ihn später nach Italien, wo er den Freskenmaler Giovanni B. Tiepolo kennenlernte und die Zeichenschule von Giovanni Battista Piazzetta besuchte. Die französischen und italienischen Einflüsse sollten in Tischbeins künstlerischen Werk peu à peu deutlicher werden: Die so überaus populäre Attitüde weckte das große Interesse in zeitgenössischen Adelskreisen.
Es war Wilhelm VIII. von Kassel, seines Zeichens der besonders kunstsinnige Landgraf von Hessen, der Tischbein zum Hofmaler ernannte. In dieser Zeit schuf Tischbein bedeutende Werke im Segment Porträt- und Historienmalerei und erreichte den Gipfel seines künstlerischen Ruhms. Im Jahr 1762 wurde Johann Heinrich Tischbein der Ältere von Landgraf Friedrich II. von Hessen-Kassel zum Direktor der bis heute existenten Kunstakademie „Collegium Carolinum“ berufen. Tischbeins Reputation war so groß, dass er nachfolgend sämtliche begabten Familienmitglieder in der Malerei ausbilden lassen konnte. Demzufolge wurde die Familie Tischbein generationenübergreifend zu einer Familie von Malern. Auch Tischbeins Neffen wurden berühmt: Der Frankfurter Johann Heinrich Wilhelm Tischbein (1751 bis 1829) durch sein Goethe-Gemälde und Johann Friedrich August Tischbein durch Porträts der reichen Bürger von Sachsen.
Heute sagen Kunstkenner: Johann Heinrich Tischbein der Ältere und seine Familie ist für die Malerei das, was in der Musik die Familie um Johann Sebastian Bach ist. In einer Tischbein-Biografie wird neben dem bedeutenden künstlerischen Werk auch auf das Augenleiden des Meisters verwiesen. In seinen späteren Lebensjahren litt Tischbein unter fortschreitender Erblindung im Nahbereich. In diesem Stadium tastete Tischbein die Gegenstände selektiv ab, um das Ganze mithilfe seiner geschulten Einbildungskräfte wieder zusammenzusetzen. Demnach wurden die künstlerischen Leistungen in seinen späten Gemälden durch die große Kraft des Genies erreicht. Vor diesem Hintergrund ist Tischbeins künstlerische Leistung in seinem letzten großen Bild „Christus am Ölberg“ besonders zu schätzen: Er malte es fast blind und vollendete das Gemälde einige Monate vor seinem Tod im August des Jahres 1789.
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