Wie bei vielen russischen Intellektuellen seiner Generation, beeinflusste die russische Revolution und die Durchsetzung der Bolschewiki das Leben von Iwan Jakowlewitsch Bilibin existenziell. Im Jahr der Revolution 1917 verließ der zu dieser Zeit etablierte Künstler seine Heimat und ging ins Exil. Nach dem erzwungenen Abschied zog es den Abenteurer nach Arabien. In den kommenden acht Jahren versuchte der Künstler in Ägypten Fuß zu fassen, verließ jedoch schließlich Kairo und entschied sich für ein Leben in Paris. Die französische Hauptstadt war zur Zuflucht und zur Heimat vieler russischer Exilanten geworden, so dass Bilibin schnell in ihren Kreisen Anschluss fand. Die russische Exil-Gemeinde blieb in den Jahren bis 1937 sein Orientierungspunkt. Für die Mitglieder der russischen Elite betätigte sich der Künstler als Innenarchitekt und gestaltete deren Residenzen in Paris. Allerdings nahm sein Leben in dem politisch aufgewühlten Vorkriegsjahren in Frankreich eine ungewöhnliche Wendung. Ob aus Überzeugung oder wegen zunehmendem Heimweh, oder beidem, kehrte Bilibin im Jahr 1937 in die Sowjetunion zurück und beteiligte sich aktiv am Aufbau einer sowjetischen Kunstszene. Noch in den 1930er Jahren blickte die europäische Avantgarde in Malerei, Bildhauerei und Architektur in die UDSSR und begleitete den dortigen Weg mit Interesse. Bilibin nahm diese Herausforderung mit 61 Jahren an und wurde Mitglied der Allrussischen Künstlerakademie in Leningrad. Nur fünf Jahre später starb Bilibin bei der Leningrader Blockade nach dem Überfall des Dritten Reiches auf die Sowjetunion.
Politik spielte auch in der frühen russischen Schaffensphase des Künstlers in den Jahren bis 1917 eine entscheidende Rolle. Mit 24 Jahren folgte er der intellektuellen Orientierung der russischen Elite nach Westen und nahm in München ein Kunststudium auf. Nach seinem Wechsel an die Kunstakademie in Sankt Petersburg verschaffte sich Bilibin schnell einen hervorragenden Ruf im Bereich der Zeitungs- und Buchgrafik. Seine Berufung fand der 26jährige dann allerdings während eines Projektes der ethnographischen Abteilung des Museums Nikolaus III.. Als Fotograf und Illustrator sammelte Bilibin in den Jahren 1902 bis 1904 Zeugnisse der Altrussischen Dorfkultur. Die Berührung mit seinen slawischen Wurzeln brachte ihn dazu, sich mit den Märchen und Sagen Russlands zu beschäftigen, die er illustrierte. Daneben arbeitet er als gefragter Bühnenbildner an den bekanntesten russischen Theatern.
In der Revolution von 1905 trat Bilibin erstmals als fortschrittlicher bürgerlicher Radikaler in Erscheinung und lieferte die politischen Illustrationen für das Satiremagazin „Zupel“, die ihn in den Blick der zaristischen Geheimpolizei brachten. Im Jahr 1906 wurde die Zeitschrift offiziell verboten und der Künstler konzentrierte sich fortan auf die ethnographischen Forschungen, Buchillustrationen und Theaterarbeiten. Die russische Alltagkultur und die Besonderheiten der russischen Seele ließen ihn auch in den folgenden Jahren nicht mehr los und er begrüßte die revolutionären Ereignisse des Frühjahr 1917. Doch mit dem sich abzeichnenden Sieg der Bolschewiki und der Errichtung der Sowjetunion zog der Bürgerliche schließlich die Konsequenzen und verließ seine Heimat, ohne sie jedoch jemals ganz zurückzulassen.
Wie bei vielen russischen Intellektuellen seiner Generation, beeinflusste die russische Revolution und die Durchsetzung der Bolschewiki das Leben von Iwan Jakowlewitsch Bilibin existenziell. Im Jahr der Revolution 1917 verließ der zu dieser Zeit etablierte Künstler seine Heimat und ging ins Exil. Nach dem erzwungenen Abschied zog es den Abenteurer nach Arabien. In den kommenden acht Jahren versuchte der Künstler in Ägypten Fuß zu fassen, verließ jedoch schließlich Kairo und entschied sich für ein Leben in Paris. Die französische Hauptstadt war zur Zuflucht und zur Heimat vieler russischer Exilanten geworden, so dass Bilibin schnell in ihren Kreisen Anschluss fand. Die russische Exil-Gemeinde blieb in den Jahren bis 1937 sein Orientierungspunkt. Für die Mitglieder der russischen Elite betätigte sich der Künstler als Innenarchitekt und gestaltete deren Residenzen in Paris. Allerdings nahm sein Leben in dem politisch aufgewühlten Vorkriegsjahren in Frankreich eine ungewöhnliche Wendung. Ob aus Überzeugung oder wegen zunehmendem Heimweh, oder beidem, kehrte Bilibin im Jahr 1937 in die Sowjetunion zurück und beteiligte sich aktiv am Aufbau einer sowjetischen Kunstszene. Noch in den 1930er Jahren blickte die europäische Avantgarde in Malerei, Bildhauerei und Architektur in die UDSSR und begleitete den dortigen Weg mit Interesse. Bilibin nahm diese Herausforderung mit 61 Jahren an und wurde Mitglied der Allrussischen Künstlerakademie in Leningrad. Nur fünf Jahre später starb Bilibin bei der Leningrader Blockade nach dem Überfall des Dritten Reiches auf die Sowjetunion.
Politik spielte auch in der frühen russischen Schaffensphase des Künstlers in den Jahren bis 1917 eine entscheidende Rolle. Mit 24 Jahren folgte er der intellektuellen Orientierung der russischen Elite nach Westen und nahm in München ein Kunststudium auf. Nach seinem Wechsel an die Kunstakademie in Sankt Petersburg verschaffte sich Bilibin schnell einen hervorragenden Ruf im Bereich der Zeitungs- und Buchgrafik. Seine Berufung fand der 26jährige dann allerdings während eines Projektes der ethnographischen Abteilung des Museums Nikolaus III.. Als Fotograf und Illustrator sammelte Bilibin in den Jahren 1902 bis 1904 Zeugnisse der Altrussischen Dorfkultur. Die Berührung mit seinen slawischen Wurzeln brachte ihn dazu, sich mit den Märchen und Sagen Russlands zu beschäftigen, die er illustrierte. Daneben arbeitet er als gefragter Bühnenbildner an den bekanntesten russischen Theatern.
In der Revolution von 1905 trat Bilibin erstmals als fortschrittlicher bürgerlicher Radikaler in Erscheinung und lieferte die politischen Illustrationen für das Satiremagazin „Zupel“, die ihn in den Blick der zaristischen Geheimpolizei brachten. Im Jahr 1906 wurde die Zeitschrift offiziell verboten und der Künstler konzentrierte sich fortan auf die ethnographischen Forschungen, Buchillustrationen und Theaterarbeiten. Die russische Alltagkultur und die Besonderheiten der russischen Seele ließen ihn auch in den folgenden Jahren nicht mehr los und er begrüßte die revolutionären Ereignisse des Frühjahr 1917. Doch mit dem sich abzeichnenden Sieg der Bolschewiki und der Errichtung der Sowjetunion zog der Bürgerliche schließlich die Konsequenzen und verließ seine Heimat, ohne sie jedoch jemals ganz zurückzulassen.
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