Eigentlich war Henri Joseph Harpignies Handelsreisender, doch dann gab er dies auf und wurde ein Reisender in Sachen Kunst. 1819 in Valenciennes geboren, begann er erst im Alter von 29 Jahren mit dem Studium der Kunst. Von Anfang an hegte er eine große Begeisterung für die Landschaften seiner Heimat, aber auch der benachbarten Länder. Harpignies unternahm ausgedehnte Reisen durch die Niederlande, Deutschland und Italien, wo er in Rom ein Studium an der Kunstakademie aufnahm. Von dort brachte er im Jahre 1850 klassische Ansichten der Ewigen Stadt mit zurück nach Frankreich. Aber ein Hauptthema wurden solche Stadtansichten nicht.
Stattdessen liebte er überall vor allem bukolische Landschaften, herbstliche Szenerien der Erntezeit, einzeln stehende Gehöfte, Baumhaine vor einem weiten Horizont in stimmungsvolles Licht getaucht. Menschen sind auf seinen Bildern, wenn überhaupt, meist nur recht klein in der Ferne zu sehen. Sie verrichten ihr bäuerliches Tagwerk oder sind auf dem Weg zu ihrer Scholle. Manchmal sieht man kleine Dörfer mit dem aufragenden Kirchturm eingebettet in der Umgebung. Keine Frage: Harpignies hat diese Landschaften vor Ort genau gesehen und studiert. Die reine Konstruktion einer idealen Landschaft war seine Sache nicht, eine romantische Überhöhung des Gesehenen dagegen schon. Sein Schaffen wurde sehr von der Schule von Barbizon beeinflusst. Dort, im Wald von Fontainebleau, wurde die Freilichtmalerei propagiert, das genaue Studium einer nicht unbedingt sensationellen Natur, sondern eher der stillen Winkel. Für Harpignies war hier besonders Camille Corot wichtig, mit dem ihn eine Freundschaft verband. Ab 1852 unterhielt der Künstler ein Atelier in Paris und immer mehr überzeugte er auch die Jury des Pariser Salon. 1860 reiste er mit Corot nach Italien und ab 1863 hielt sich Harpignies noch einmal für zwei Jahre dort auf, wo weitere Werke entstanden. Diese Bilder, in mediterranes Licht getaucht, fanden ganz besonders den Geschmack des Publikums. Italien sollte seine außergewöhnlich lange Karriere ganz besonders befruchten: „Es war Rom, das mich fand, schuf, unterstützte“. Doch selbst die Ewige Stadt mit dem Kolosseum scheint seltsam entrückt zu sein in der Ferne. Mit dem Gemälde „Abend in der römischen Campagna“ feierte er einen seiner größten Erfolge: Harpignies gewann eine Medaille im Pariser Salon. Auf Fotografien, die ihn in seinem Atelier zeigen, sehen wir einen stolzen, erfolgreichen, distinguierten Herrn.
Im fortgeschrittenen Alter ließ sich der Künstler sehr von der Franche-Comté inspirieren, den sonnendurchfluteten Landschaften um das Tal der Yonne, wo er im Örtchen St. Privé lebte. Nicht nur seine Gemälde, sondern auch seine spontan und modern wirkenden Aquarelle sind meisterhaft. Landschaftsmalerei hält jung, wie es scheint: Henri Joseph Harpignies verstarb im Jahre 1916 im wahrhaft biblischen Alter von 97 Jahren. Sein großes Gespür für Farbe, Kontur und Komposition, für die Natur und ihre Einbettung in ein größeres Ganzes können in jedem seiner Werke erlebt werden.
Eigentlich war Henri Joseph Harpignies Handelsreisender, doch dann gab er dies auf und wurde ein Reisender in Sachen Kunst. 1819 in Valenciennes geboren, begann er erst im Alter von 29 Jahren mit dem Studium der Kunst. Von Anfang an hegte er eine große Begeisterung für die Landschaften seiner Heimat, aber auch der benachbarten Länder. Harpignies unternahm ausgedehnte Reisen durch die Niederlande, Deutschland und Italien, wo er in Rom ein Studium an der Kunstakademie aufnahm. Von dort brachte er im Jahre 1850 klassische Ansichten der Ewigen Stadt mit zurück nach Frankreich. Aber ein Hauptthema wurden solche Stadtansichten nicht.
Stattdessen liebte er überall vor allem bukolische Landschaften, herbstliche Szenerien der Erntezeit, einzeln stehende Gehöfte, Baumhaine vor einem weiten Horizont in stimmungsvolles Licht getaucht. Menschen sind auf seinen Bildern, wenn überhaupt, meist nur recht klein in der Ferne zu sehen. Sie verrichten ihr bäuerliches Tagwerk oder sind auf dem Weg zu ihrer Scholle. Manchmal sieht man kleine Dörfer mit dem aufragenden Kirchturm eingebettet in der Umgebung. Keine Frage: Harpignies hat diese Landschaften vor Ort genau gesehen und studiert. Die reine Konstruktion einer idealen Landschaft war seine Sache nicht, eine romantische Überhöhung des Gesehenen dagegen schon. Sein Schaffen wurde sehr von der Schule von Barbizon beeinflusst. Dort, im Wald von Fontainebleau, wurde die Freilichtmalerei propagiert, das genaue Studium einer nicht unbedingt sensationellen Natur, sondern eher der stillen Winkel. Für Harpignies war hier besonders Camille Corot wichtig, mit dem ihn eine Freundschaft verband. Ab 1852 unterhielt der Künstler ein Atelier in Paris und immer mehr überzeugte er auch die Jury des Pariser Salon. 1860 reiste er mit Corot nach Italien und ab 1863 hielt sich Harpignies noch einmal für zwei Jahre dort auf, wo weitere Werke entstanden. Diese Bilder, in mediterranes Licht getaucht, fanden ganz besonders den Geschmack des Publikums. Italien sollte seine außergewöhnlich lange Karriere ganz besonders befruchten: „Es war Rom, das mich fand, schuf, unterstützte“. Doch selbst die Ewige Stadt mit dem Kolosseum scheint seltsam entrückt zu sein in der Ferne. Mit dem Gemälde „Abend in der römischen Campagna“ feierte er einen seiner größten Erfolge: Harpignies gewann eine Medaille im Pariser Salon. Auf Fotografien, die ihn in seinem Atelier zeigen, sehen wir einen stolzen, erfolgreichen, distinguierten Herrn.
Im fortgeschrittenen Alter ließ sich der Künstler sehr von der Franche-Comté inspirieren, den sonnendurchfluteten Landschaften um das Tal der Yonne, wo er im Örtchen St. Privé lebte. Nicht nur seine Gemälde, sondern auch seine spontan und modern wirkenden Aquarelle sind meisterhaft. Landschaftsmalerei hält jung, wie es scheint: Henri Joseph Harpignies verstarb im Jahre 1916 im wahrhaft biblischen Alter von 97 Jahren. Sein großes Gespür für Farbe, Kontur und Komposition, für die Natur und ihre Einbettung in ein größeres Ganzes können in jedem seiner Werke erlebt werden.
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