Hans Holbein der Jüngere (1497 oder 1498 – 29.11.1543) feierte geradezu die Schönheit der Welt und die Faszination des Wissens. Zugleich erinnerte Holbein, der damalige Hofmaler von König Heinrich VIII., an die Vergänglichkeit des Irdischen.
Nürnberg war die Heimatstadt und der ebenso zielstrebige wie hochtalentierte Maler hatte schon zu Beginn des 16. Jahrhunderts den weiteren Blick über den Tellerrand: Nachdem ihm der Vater Hans Holbein der Ältere das handwerkliche Rüstzeug gegeben hatte, ging Hans Holbein der Jüngere zunächst nach Basel. Dort erwarb er Bürger- und Freiheitsrechte und avancierte bald zu einem Protagonisten der schweizerischen Kunstszene. Holbein nahm Unterricht im Schreiben und Latein – hauptsächlich malte er allerdings alles, was es zu malen gab. Sein Repertoire bestand aus Porträts, Wanddekorationen und religiösen Gemälden, Buchillustrationen sowie Entwürfen für Schmuck und Glasfenster. Emsig beraubte er sich deswegen allerdings vieler Auftragsoptionen selbst - und in Basel wurde ihm die Welt zu klein.
Holbein porträtierte Erasmus von Rotterdam mehrmals, Erasmus zählte zum engeren Freundeskreis Holbeins. Ausgerüstet mit einem Referenzschreiben des Humanisten, das an Lordkanzler Thomas More gerichtet war, reiste Holbein im Jahr 1526 über Antwerpen nach London. Thomas More nahm Holbein freundlich auf und beauftragte ihn mit einem großformatigen Familiengemälde. Erasmus von Rotterdam erhielt die Zusicherung Mores, den jungen Maler in England nach Kräften fördern zu wollen. So malte Holbein der Jüngere bald opulente Dekorationsbilder für die üppige Festarchitektur Heinrich VIII. und demonstrierte somit immer wieder seine großartige Meisterschaft. Heinrich Tudor war begeistert. Sinngemäß soll er damals festgestellt haben, dass sieben Bauern recht leicht zu sieben Grafen gemacht werden können, aber keiner der Grafen zu einem einzigen Holbein - und Holbein fertigte Porträt um Porträt von den Mitgliedern des Königshofs. Emotional war Holbein zu dieser Zeit immer noch mit Basel verbunden. Aber 1539 brach er dann nach einem Basel-Aufenthalt alle Brücken ab, ging zurück an den Hof Heinrichs und wurde postwendend zum Hofmaler ernannt.
Ob Katharina von Aragón, Jane Seymour, Anna von Kleve oder Catherine Howard: Hans Holbein der Jüngere porträtierte die Riege der Ehefrauen des Königs und Heinrich selbstverständlich auch. Nichtsdestotrotz sollte das Monumentalgemälde „Die Gesandten“ zum wichtigsten Werk des Meisters werden. Das Freundschaftsbild porträtiert die französischen Diplomaten Georges de Selve und Jean de Dinteville, beides Feingeister mit einer Vorliebe für die freien Künste. Ein Bestandteil des Gemäldes ist ein raffiniert versteckter Totenschädel, der als Synonym für die Vieldeutigkeit im Werk Holbeins steht: Einerseits feiert er mit seiner Kunst die grandiose Schönheit der Welt, andererseits erinnert er an die Vergänglichkeit der Dinge ringsumher. So verändert sich die realistische Wirkung hin zu einer Oberfläche fast kryptischer Anspielungen. Das ist ein Aspekt, der das Werk Holbeins auch heute weiterhin so interessant macht. 1543, im Jahr seines Todes, malte Hans Holbein das Bildnis des Geistlichen und königlichen Leibarztes John Chambers. Dieses Gemälde spiegelt Entschlusskraft und Spiritualität auf besonders subtile Art und Weise. Am 29. November 1543 verstarb Hans Holbein der Jüngere in London.
Hans Holbein der Jüngere (1497 oder 1498 – 29.11.1543) feierte geradezu die Schönheit der Welt und die Faszination des Wissens. Zugleich erinnerte Holbein, der damalige Hofmaler von König Heinrich VIII., an die Vergänglichkeit des Irdischen.
Nürnberg war die Heimatstadt und der ebenso zielstrebige wie hochtalentierte Maler hatte schon zu Beginn des 16. Jahrhunderts den weiteren Blick über den Tellerrand: Nachdem ihm der Vater Hans Holbein der Ältere das handwerkliche Rüstzeug gegeben hatte, ging Hans Holbein der Jüngere zunächst nach Basel. Dort erwarb er Bürger- und Freiheitsrechte und avancierte bald zu einem Protagonisten der schweizerischen Kunstszene. Holbein nahm Unterricht im Schreiben und Latein – hauptsächlich malte er allerdings alles, was es zu malen gab. Sein Repertoire bestand aus Porträts, Wanddekorationen und religiösen Gemälden, Buchillustrationen sowie Entwürfen für Schmuck und Glasfenster. Emsig beraubte er sich deswegen allerdings vieler Auftragsoptionen selbst - und in Basel wurde ihm die Welt zu klein.
Holbein porträtierte Erasmus von Rotterdam mehrmals, Erasmus zählte zum engeren Freundeskreis Holbeins. Ausgerüstet mit einem Referenzschreiben des Humanisten, das an Lordkanzler Thomas More gerichtet war, reiste Holbein im Jahr 1526 über Antwerpen nach London. Thomas More nahm Holbein freundlich auf und beauftragte ihn mit einem großformatigen Familiengemälde. Erasmus von Rotterdam erhielt die Zusicherung Mores, den jungen Maler in England nach Kräften fördern zu wollen. So malte Holbein der Jüngere bald opulente Dekorationsbilder für die üppige Festarchitektur Heinrich VIII. und demonstrierte somit immer wieder seine großartige Meisterschaft. Heinrich Tudor war begeistert. Sinngemäß soll er damals festgestellt haben, dass sieben Bauern recht leicht zu sieben Grafen gemacht werden können, aber keiner der Grafen zu einem einzigen Holbein - und Holbein fertigte Porträt um Porträt von den Mitgliedern des Königshofs. Emotional war Holbein zu dieser Zeit immer noch mit Basel verbunden. Aber 1539 brach er dann nach einem Basel-Aufenthalt alle Brücken ab, ging zurück an den Hof Heinrichs und wurde postwendend zum Hofmaler ernannt.
Ob Katharina von Aragón, Jane Seymour, Anna von Kleve oder Catherine Howard: Hans Holbein der Jüngere porträtierte die Riege der Ehefrauen des Königs und Heinrich selbstverständlich auch. Nichtsdestotrotz sollte das Monumentalgemälde „Die Gesandten“ zum wichtigsten Werk des Meisters werden. Das Freundschaftsbild porträtiert die französischen Diplomaten Georges de Selve und Jean de Dinteville, beides Feingeister mit einer Vorliebe für die freien Künste. Ein Bestandteil des Gemäldes ist ein raffiniert versteckter Totenschädel, der als Synonym für die Vieldeutigkeit im Werk Holbeins steht: Einerseits feiert er mit seiner Kunst die grandiose Schönheit der Welt, andererseits erinnert er an die Vergänglichkeit der Dinge ringsumher. So verändert sich die realistische Wirkung hin zu einer Oberfläche fast kryptischer Anspielungen. Das ist ein Aspekt, der das Werk Holbeins auch heute weiterhin so interessant macht. 1543, im Jahr seines Todes, malte Hans Holbein das Bildnis des Geistlichen und königlichen Leibarztes John Chambers. Dieses Gemälde spiegelt Entschlusskraft und Spiritualität auf besonders subtile Art und Weise. Am 29. November 1543 verstarb Hans Holbein der Jüngere in London.
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