Die Renaissance war ein Zeitalter der Extreme. Neben der Entdeckung des Individuums wurde sie von einer ausufernden Prachtentfaltung und einer Anbetung für Macht und Gewalt geprägt. In den italienischen Stadtstaaten wie Rom, Florenz und Mailand entstand ein neues Verständnis des Menschen und der Natur, die in zeitlosen Meisterwerken der Malerei, Architektur und Bildhauerei ihren Ausdruck fand. Das an keine Konventionen und Regeln gebundene Genie prägte die Vorstellung. Aber Kunst verband sich immer auch mit Macht und ebenso grenzenloser Gewalt. Leonardo da Vinci entwickelte einen neuen Kunststil, überschritt die Grenzen der damaligen Technik, erdachte aber auch neue Waffensysteme, die in brutalen Kriegen um die Vorherrschaft in Italien eingesetzt wurden. Nicolo Machiavelli schuf mit seinem Handbuch der Macht „Il Principé“ den Idealtypus des Renaissancemenschen. Doch über der Lebensgier der Renaissance schwebt immer auch eine existenzielle Bedrohung: Der schwarze Tod, die Pest.
Domenico Ghirlandaio gehört zum Kunstsystem der Renaissance und war zu Lebzeiten einer der bekanntesten Maler und Freskengestalter in Florenz. Der junge Michelangelo trat mit dreizehn Jahren im Jahr 1487 in die Werkstatt von Meister Domenico di Tommaso Curradi di Doffo Bigordi, wie er mit vollem Namen hieß, ein. Er erlernte bei dem erfolgreichen Künstler die handwerklichen Grundlagen der Malerei und der Gestaltung von Mosaiken. Ghirlandaio hatte zunächst eine Ausbildung als Goldschmied angestrebt, war dann schließlich doch in die Kunstwerkstatt von Alesso Baldovinetti eingetreten, um Malerei und Mosaike zu studieren. Anschließend machte er sich selbständig und erhielt immer häufiger Aufträge aus den obersten Gesellschaftskreisen von Florenz. Dabei erweis sich der Gemälde- und Freskenmaler als äußerst produktiv und schuf eine Vielzahl von Kunstwerken für private und kirchliche Auftraggeber. Seine Motive zeigen sakrale und profane Themen und eine starke Betonung des sozialen Lebens der Renaissance. Er galt als einer der exaktesten Beobachter und Chronisten seiner Zeit. Die künstlerischen Höhepunkte bildeten Aufträge zur Ausgestaltung zweier Sakralbauten: Die Kirche Santa Maria Novella in Florenz und die Sixtinische Kapelle im Vatikan. Wie in der Renaissance üblich, verewigte der Künstler in den Sakralen Wandgemälden seine Auftraggeber und Gönner, welche durch die Integration in Bibeldarstellungen ins Göttliche überhöht wurden. In den Jahren 1485 bis 1490 verwirklichte Ghirlandaio seinen Marienzyklus und zwei weitere Fresken in privaten Kapellen in Florenz. Auf den Wandbildern huldigte er der Familie der Medici, deren Mitglieder in den Umkreis der Gottesmutter gerückt wurden. Im Auftrag des Papstes gestaltete er in den Jahren 1481 und 1482 zum Teil die Wände der Sixtinischen Kapelle mit seiner Berufung der Apostel. Seine Darstellung des letzten Abendmahls in San Marco in Florenz diente Leonardo Da Vinci als Direktes Vorbild für seine Variation.
Mit 44 Jahren, auf dem Höhepunkt seiner künstlerischen Karriere, fiel Ghirlandaio dem Fluch seiner Epoche zum Opfer. Er starb an den Folgen der Pest, die Florenz im Jahr 1494 heimsuchte und entvölkerte.
Die Renaissance war ein Zeitalter der Extreme. Neben der Entdeckung des Individuums wurde sie von einer ausufernden Prachtentfaltung und einer Anbetung für Macht und Gewalt geprägt. In den italienischen Stadtstaaten wie Rom, Florenz und Mailand entstand ein neues Verständnis des Menschen und der Natur, die in zeitlosen Meisterwerken der Malerei, Architektur und Bildhauerei ihren Ausdruck fand. Das an keine Konventionen und Regeln gebundene Genie prägte die Vorstellung. Aber Kunst verband sich immer auch mit Macht und ebenso grenzenloser Gewalt. Leonardo da Vinci entwickelte einen neuen Kunststil, überschritt die Grenzen der damaligen Technik, erdachte aber auch neue Waffensysteme, die in brutalen Kriegen um die Vorherrschaft in Italien eingesetzt wurden. Nicolo Machiavelli schuf mit seinem Handbuch der Macht „Il Principé“ den Idealtypus des Renaissancemenschen. Doch über der Lebensgier der Renaissance schwebt immer auch eine existenzielle Bedrohung: Der schwarze Tod, die Pest.
Domenico Ghirlandaio gehört zum Kunstsystem der Renaissance und war zu Lebzeiten einer der bekanntesten Maler und Freskengestalter in Florenz. Der junge Michelangelo trat mit dreizehn Jahren im Jahr 1487 in die Werkstatt von Meister Domenico di Tommaso Curradi di Doffo Bigordi, wie er mit vollem Namen hieß, ein. Er erlernte bei dem erfolgreichen Künstler die handwerklichen Grundlagen der Malerei und der Gestaltung von Mosaiken. Ghirlandaio hatte zunächst eine Ausbildung als Goldschmied angestrebt, war dann schließlich doch in die Kunstwerkstatt von Alesso Baldovinetti eingetreten, um Malerei und Mosaike zu studieren. Anschließend machte er sich selbständig und erhielt immer häufiger Aufträge aus den obersten Gesellschaftskreisen von Florenz. Dabei erweis sich der Gemälde- und Freskenmaler als äußerst produktiv und schuf eine Vielzahl von Kunstwerken für private und kirchliche Auftraggeber. Seine Motive zeigen sakrale und profane Themen und eine starke Betonung des sozialen Lebens der Renaissance. Er galt als einer der exaktesten Beobachter und Chronisten seiner Zeit. Die künstlerischen Höhepunkte bildeten Aufträge zur Ausgestaltung zweier Sakralbauten: Die Kirche Santa Maria Novella in Florenz und die Sixtinische Kapelle im Vatikan. Wie in der Renaissance üblich, verewigte der Künstler in den Sakralen Wandgemälden seine Auftraggeber und Gönner, welche durch die Integration in Bibeldarstellungen ins Göttliche überhöht wurden. In den Jahren 1485 bis 1490 verwirklichte Ghirlandaio seinen Marienzyklus und zwei weitere Fresken in privaten Kapellen in Florenz. Auf den Wandbildern huldigte er der Familie der Medici, deren Mitglieder in den Umkreis der Gottesmutter gerückt wurden. Im Auftrag des Papstes gestaltete er in den Jahren 1481 und 1482 zum Teil die Wände der Sixtinischen Kapelle mit seiner Berufung der Apostel. Seine Darstellung des letzten Abendmahls in San Marco in Florenz diente Leonardo Da Vinci als Direktes Vorbild für seine Variation.
Mit 44 Jahren, auf dem Höhepunkt seiner künstlerischen Karriere, fiel Ghirlandaio dem Fluch seiner Epoche zum Opfer. Er starb an den Folgen der Pest, die Florenz im Jahr 1494 heimsuchte und entvölkerte.
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