„L’art pur L’art“, Kunst um der Kunst willen oder Kunst und Künstler sind nur sich selbst verpflichtet. Kaum eine Stilrichtung hat dies so für sich beansprucht wie der Symbolismus Ende des 19. bis Beginn des 20. Jahrhunderts. Ein bedeutender Vertreter dieser Kunstphase war der dänische Maler Vilhelm Hammershøi. Die Hypo – Kulturstiftung titelte anlässlich einer Ausstellung der Werke des Malers mit „…dieser moderne nordische Vermeer“. Obwohl eine vorausgegangene Epoche der Malerei, lassen sich Parallelen in Motivwahl und Farbigkeit erkennen: einzelne Personen, versunken in einer meist alltäglichen Tätigkeit. Räume zeigen sich geheimnisvoll beleuchtet, melancholisch. Beiden Malern gelingt es, einen ganz bestimmten Augenblick festzuhalten.
Vilhelm Hammershøi, Sohn einer Kaufmannsfamilie, kam bereits als 8-jähriger Junge mit dem Thema Kunst in Berührung. Die Eltern erkannten früh das Talent des Jungen, er erhielt Zeichenunterricht. Im Anschluss an seine allgemeine Ausbildung schrieb er sich an der Kunstakademie in Kopenhagen ein. Im Zuge eines weiterführenden Studiums an der „Freien Kunstschule Kopenhagen“ begann er seinen außergewöhnlichen Stil zu entwickeln. Ein Akademiestipendium führte ihn nach Italien, er besuchte dort die bedeutendsten Städte der Toskana. Zusammen mit seiner Frau Ida bereiste er Deutschland, England und Frankreich. Jahre später wird Hammershøi nach Italien, nach Rom und Neapel zurückkehren. Während dieser Zeit entstanden Landschafts- und Architekturdarstellungen. Bekannter sind seine Gemälde von Personen und Räumen. Hammershøi schuf seine Szenarien im Kontext zu Licht und Zeit. Räume, Landschaften und Architekturen sind Orte der Stille. Die Interieurs werden auf das aus Sicht des Malers Wesentliche reduziert. Seine Ölgemälde bestechen durch kontrastreiche Ebenen. Die typischen Hell-Dunkel-Kontraste wirken in der Abgrenzung fließend, wirken weichgezeichnet. Es gelingt, die Essenz eines Moments einzufangen. Die Wohnung des Malers findet sich wiederholt als Motiv. Der Bildaufbau wird gelegentlich durch die Darstellung einzelner Personen – oft seine Frau Ida – erweitert, nie aber überfrachtet. Selten stehen Personen im Mittelpunkt seiner Werke. Bilden Personen einen Bildschwerpunkt, so sind lediglich Rückansichten dargestellt. Die Identität der Person bleibt verborgen. Das Interior bewirkt die Aufmerksamkeit. Die Räume haben Tiefe: Türen, die sich öffnen, den Blick in eine Raumfolge freigeben, Neugierde wecken. Wiederholt ein geöffnetes Fenster als zentrales Motiv. Flimmerndes Licht fällt in den Raum und lenkt das Auge auf den Raum, weg von den Personen. Das Selbstporträt des Malers entspricht diesem Bildaufbau, da ist zuerst die Zimmertüre im Licht, dann entdeckt man im Halbdunkel am Bildrand eine Person. Die melancholische Wirkung der Gemälde ist der subtilen Farbigkeit und der ausbalancierten Komposition geschuldet.
Ab 1905 wurden Hammershøis Werke öffentlich gezeigt, eine erste Einzelausstellung fand in der Hamburger Galerie des Kunsthändlers Paul Cassierer statt. Es folgten internationale Ausstellungen auch in Italien und den USA. Das Interesse an diesem Maler der Stille und des Lichtes reicht bis in die Gegenwart, wie die Retrospektive der Münchner Hypo - Kulturstiftung zeigte.
„L’art pur L’art“, Kunst um der Kunst willen oder Kunst und Künstler sind nur sich selbst verpflichtet. Kaum eine Stilrichtung hat dies so für sich beansprucht wie der Symbolismus Ende des 19. bis Beginn des 20. Jahrhunderts. Ein bedeutender Vertreter dieser Kunstphase war der dänische Maler Vilhelm Hammershøi. Die Hypo – Kulturstiftung titelte anlässlich einer Ausstellung der Werke des Malers mit „…dieser moderne nordische Vermeer“. Obwohl eine vorausgegangene Epoche der Malerei, lassen sich Parallelen in Motivwahl und Farbigkeit erkennen: einzelne Personen, versunken in einer meist alltäglichen Tätigkeit. Räume zeigen sich geheimnisvoll beleuchtet, melancholisch. Beiden Malern gelingt es, einen ganz bestimmten Augenblick festzuhalten.
Vilhelm Hammershøi, Sohn einer Kaufmannsfamilie, kam bereits als 8-jähriger Junge mit dem Thema Kunst in Berührung. Die Eltern erkannten früh das Talent des Jungen, er erhielt Zeichenunterricht. Im Anschluss an seine allgemeine Ausbildung schrieb er sich an der Kunstakademie in Kopenhagen ein. Im Zuge eines weiterführenden Studiums an der „Freien Kunstschule Kopenhagen“ begann er seinen außergewöhnlichen Stil zu entwickeln. Ein Akademiestipendium führte ihn nach Italien, er besuchte dort die bedeutendsten Städte der Toskana. Zusammen mit seiner Frau Ida bereiste er Deutschland, England und Frankreich. Jahre später wird Hammershøi nach Italien, nach Rom und Neapel zurückkehren. Während dieser Zeit entstanden Landschafts- und Architekturdarstellungen. Bekannter sind seine Gemälde von Personen und Räumen. Hammershøi schuf seine Szenarien im Kontext zu Licht und Zeit. Räume, Landschaften und Architekturen sind Orte der Stille. Die Interieurs werden auf das aus Sicht des Malers Wesentliche reduziert. Seine Ölgemälde bestechen durch kontrastreiche Ebenen. Die typischen Hell-Dunkel-Kontraste wirken in der Abgrenzung fließend, wirken weichgezeichnet. Es gelingt, die Essenz eines Moments einzufangen. Die Wohnung des Malers findet sich wiederholt als Motiv. Der Bildaufbau wird gelegentlich durch die Darstellung einzelner Personen – oft seine Frau Ida – erweitert, nie aber überfrachtet. Selten stehen Personen im Mittelpunkt seiner Werke. Bilden Personen einen Bildschwerpunkt, so sind lediglich Rückansichten dargestellt. Die Identität der Person bleibt verborgen. Das Interior bewirkt die Aufmerksamkeit. Die Räume haben Tiefe: Türen, die sich öffnen, den Blick in eine Raumfolge freigeben, Neugierde wecken. Wiederholt ein geöffnetes Fenster als zentrales Motiv. Flimmerndes Licht fällt in den Raum und lenkt das Auge auf den Raum, weg von den Personen. Das Selbstporträt des Malers entspricht diesem Bildaufbau, da ist zuerst die Zimmertüre im Licht, dann entdeckt man im Halbdunkel am Bildrand eine Person. Die melancholische Wirkung der Gemälde ist der subtilen Farbigkeit und der ausbalancierten Komposition geschuldet.
Ab 1905 wurden Hammershøis Werke öffentlich gezeigt, eine erste Einzelausstellung fand in der Hamburger Galerie des Kunsthändlers Paul Cassierer statt. Es folgten internationale Ausstellungen auch in Italien und den USA. Das Interesse an diesem Maler der Stille und des Lichtes reicht bis in die Gegenwart, wie die Retrospektive der Münchner Hypo - Kulturstiftung zeigte.
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