Jede Bewegung entfacht eine Gegenbewegung. Die Ideen der Aufklärung um 1750 entfachten ein derart heftiges politisches Tohuwabohu (Unabhängigkeit Amerikas, Französische Revolution, die endlosen Kriege Napoleons), dass sich viele Zeitgenossen angewiert abwandten und sich in die "Romantik" flüchteten. Auch Schottland brachte just in jener Zeit einen romantischen Maler von Rang hervor, Henry Raeburn.
Geboren 1856 in Stockbridge am Fluss Leith, erlernte er zunächst das Handwerk eines Goldschmied-Gehilfen, welcher Raeburns Talent zur Malerei entdeckte und förderte. Eines seiner ersten Porträt-Modelle war Ann Edgar, Witwe des Lord Leslie - wenige Monate später war sie Raeburns Ehefreu. Die Heirat verschaffte Raeburn die finanziellen Mittel, seine Ausbildung in Edinburgh und in Italien voranzutreiben. Zurück in Schottland, startete Raeburn durch. Es gibt wohl kaum eine zeitgenössische schottische Persönlichkeit, die im Laufe der Jahre nicht von ihm porträtiert wurde - bis hin zum berühmten Dichter Sir Walter Scott im Jahre 1822. Es galt quasi als Statussymbol, von Henry Raeburn gemalt zu werden. Seine Porträts arbeiteten vor allem mit dem Spiel von Licht und Dunkel - ein Sujet, das wir Mitteleuropäer automatisch mit Rembrandt verbinden. Seine Künstlerkollegen verglichen Raeburn eher mit Goya... Doch war ein ungleichmäßig ausgeleuchteter Hintergrund völlig normal zu einer Zeit, die weder Gasbeleuchtung noch elektrische Glühbirnen kannte. Die meisten Porträts wurden im Schein von Öllampen oder Kaminfeuer gemalt - einfach, weil es keine anderen Lichtquellen gab.
Dieweil Raeburn mit der Zeit zum Lehrer und Begründer der "Schottischen Schule" avancierte, hielt und hält sich sein Ruhm außerhalb Schottlands eher in Grenzen. Obwohl auch von der englischen Kunstwelt gefeiert, reiste Raeburn nur selten und für kurze Zeit nach London und siedelte nie dorthin um. Er war und blieb ein Schotte, ein Mann aus Edinburgh - und dieser Standhaftigkeit hat die Schottische Malkunst bis heute eine gewisse Eigenständigkeit zu verdanken. Bekanntlich sind die Einwohner Schottlands bis heute zuerst Schotten und erst dann Briten - und in den Jahrzehnten nach dem Jakobiter-Aufstand und der Schlacht von Culloden (die den Highland-Clans den Todesstoß versetzte) lag selbst zwischen dem Edinburgh der loyalen Tiefland-Schotten und London eine noch größere Distanz als "nur" 800 Kilometer...
Raeburn wurde 1812 zum Präsidenten der schottischen Künstlervereinigung gewählt; 1815 avancierte er zum Mitglied der "Royal Scottish Academy". Als König George IV im Jahre 1822 (als erster britischer Monarch seit zwei Jahrhunderten) Schottland bereiste, wurde Raeburn zum Ritter geschlagen und zum "Maler des Königs in Schottland" ernannt. Raeburn starb 1828 und ist an der Außenmauer der Kirche Saint Cuthbert in Edinburgh begraben.
Jede Bewegung entfacht eine Gegenbewegung. Die Ideen der Aufklärung um 1750 entfachten ein derart heftiges politisches Tohuwabohu (Unabhängigkeit Amerikas, Französische Revolution, die endlosen Kriege Napoleons), dass sich viele Zeitgenossen angewiert abwandten und sich in die "Romantik" flüchteten. Auch Schottland brachte just in jener Zeit einen romantischen Maler von Rang hervor, Henry Raeburn.
Geboren 1856 in Stockbridge am Fluss Leith, erlernte er zunächst das Handwerk eines Goldschmied-Gehilfen, welcher Raeburns Talent zur Malerei entdeckte und förderte. Eines seiner ersten Porträt-Modelle war Ann Edgar, Witwe des Lord Leslie - wenige Monate später war sie Raeburns Ehefreu. Die Heirat verschaffte Raeburn die finanziellen Mittel, seine Ausbildung in Edinburgh und in Italien voranzutreiben. Zurück in Schottland, startete Raeburn durch. Es gibt wohl kaum eine zeitgenössische schottische Persönlichkeit, die im Laufe der Jahre nicht von ihm porträtiert wurde - bis hin zum berühmten Dichter Sir Walter Scott im Jahre 1822. Es galt quasi als Statussymbol, von Henry Raeburn gemalt zu werden. Seine Porträts arbeiteten vor allem mit dem Spiel von Licht und Dunkel - ein Sujet, das wir Mitteleuropäer automatisch mit Rembrandt verbinden. Seine Künstlerkollegen verglichen Raeburn eher mit Goya... Doch war ein ungleichmäßig ausgeleuchteter Hintergrund völlig normal zu einer Zeit, die weder Gasbeleuchtung noch elektrische Glühbirnen kannte. Die meisten Porträts wurden im Schein von Öllampen oder Kaminfeuer gemalt - einfach, weil es keine anderen Lichtquellen gab.
Dieweil Raeburn mit der Zeit zum Lehrer und Begründer der "Schottischen Schule" avancierte, hielt und hält sich sein Ruhm außerhalb Schottlands eher in Grenzen. Obwohl auch von der englischen Kunstwelt gefeiert, reiste Raeburn nur selten und für kurze Zeit nach London und siedelte nie dorthin um. Er war und blieb ein Schotte, ein Mann aus Edinburgh - und dieser Standhaftigkeit hat die Schottische Malkunst bis heute eine gewisse Eigenständigkeit zu verdanken. Bekanntlich sind die Einwohner Schottlands bis heute zuerst Schotten und erst dann Briten - und in den Jahrzehnten nach dem Jakobiter-Aufstand und der Schlacht von Culloden (die den Highland-Clans den Todesstoß versetzte) lag selbst zwischen dem Edinburgh der loyalen Tiefland-Schotten und London eine noch größere Distanz als "nur" 800 Kilometer...
Raeburn wurde 1812 zum Präsidenten der schottischen Künstlervereinigung gewählt; 1815 avancierte er zum Mitglied der "Royal Scottish Academy". Als König George IV im Jahre 1822 (als erster britischer Monarch seit zwei Jahrhunderten) Schottland bereiste, wurde Raeburn zum Ritter geschlagen und zum "Maler des Königs in Schottland" ernannt. Raeburn starb 1828 und ist an der Außenmauer der Kirche Saint Cuthbert in Edinburgh begraben.
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