Das 19. Jahrhundert – eine Epoche der Umbrüche, des Niedergangs und Neuanfangs. Inmitten des Wandels wirkt ein Landschaftsmaler, der die Horizonte, an denen sich Geschichte, Gegenwart und Zukunft treffen, festzuhalten weiß. Carl Rottmann, der Zeit seines Lebens der monumentalen Landschaftsmalerei verhaftet bleiben wird, verewigte nicht bloße Ausschnitte der Natur, sondern Stätten historischen Wirkens, Relikte menschlicher Zivilisation. Seine Auffassungen werden ihm die Gunst eines Königs einbringen und zu einem Bruch mit dem idealisierten Klassizismus führen.
Als Sohn eines Universitätszeichenlehrers geboren, ist Rottmann prädestiniert, eine Laufbahn in den darstellenden Künsten einzuschlagen. Er lernt einen Pinsel zu halten, noch ehe er seine ersten Schritt tut. Der Vater unterrichtet und fördert das junge Talent. Seine Jugend verbringt Rottmann in der Gesellschaft von Künstlern und Freigeistern, saugt Einflüsse von Johann Christian Xeller und George Augustus Wallis auf. Die voralpinen Landschaften sind es, die Rottmanns Sinn für Ästhetik, seine Leidenschaft für die Natur, für die Spuren der Geschichte, die darin aufragen, erwecken. Die Berge und Hügel, das Heidelberger Schloss, der Neckar gehören zu Rottmanns frühsten Motiven. Doch die heimische Welt wird ihm eng. Der junge Mann unternimmt Reisen durch Deutschland und Österreich, findet Inspiration im Salzburger Land. In München schließlich trifft er auf seine Bestimmung. Die Heirat mit Friederike Sckell lässt niemand Geringeren als den bayerischen König auf ihn aufmerksam werden.
Gerade dreißigjährig und in der Blüte seiner Schaffenskraft vergrößert sich Rottmanns Welt schlagartig. Ludwig I. wünscht eine Ansicht Palermos, finanziert dem jungen Maler die Reise nach Sizilien. Rottmann findet sich am Scheideweg. Am Gefallen oder Missfallen des Monarchen hängt das Schicksal seines zukünftigen Wirkens. Doch er meistert die Bewährungsprobe. Ludwig I. wird zum offenen Bewunderer Rottmanns, der nicht davor zurückschreckt, Verfall und Vergänglichkeit abzubilden. Der Regent gibt mehrere Bilderzyklen bei seinem bevorzugten Landschaftsmaler in Auftrag. Der erste umfasst 28 Malereien italienischer Landschaften in Freskotechnik und soll die Arkaden des Münchner Hofgartens zieren. Rottmann arbeitet drei Jahre an dem Auftrag, dessen vollendetes Ergebnis viel zu früh der unsteten deutschen Witterung, den Einflüsse eines nahen Springbrunnens sowie mutwilligem Vandalismus zum Opfer fällt. Davon aber weiß Rottmann nichts, als er 1833 mit einem zweiten Bilderzyklus beginnt. Auf Wunsch des Königs soll er 38 Ansichten antiker Stätten Griechenlands verewigen. Rottmann unternimmt eine ausgedehnte Griechenlandreise, erlebt Strapazen und Unruhen. Zurück in München arbeitet er unter penibler Beobachtung des Königs, der sich beinahe täglich vom Arbeitsfortschritt überzeugt. Dieser aber geht nur schleppend voran. Fortwährend wird neu über Technik, Maluntergrund, Farben sowie den Ausstellungsort entschieden. Das Unterfangen gerät zur Odyssee. Rottmanns Vision wird auf 23 Werke reduziert, die Fertigstellung nimmt beinahe ein Drittel seines Lebens in Anspruch. Zwar wird Rottmann 1841 zum Hofmaler ernannt, kurz nach Vollendung des Griechenland-Zyklus aber stirbt er entkräftet, gepeinigt von Schmerzen mit nur 53 Jahren an einem Unterleibsleiden.
Das 19. Jahrhundert – eine Epoche der Umbrüche, des Niedergangs und Neuanfangs. Inmitten des Wandels wirkt ein Landschaftsmaler, der die Horizonte, an denen sich Geschichte, Gegenwart und Zukunft treffen, festzuhalten weiß. Carl Rottmann, der Zeit seines Lebens der monumentalen Landschaftsmalerei verhaftet bleiben wird, verewigte nicht bloße Ausschnitte der Natur, sondern Stätten historischen Wirkens, Relikte menschlicher Zivilisation. Seine Auffassungen werden ihm die Gunst eines Königs einbringen und zu einem Bruch mit dem idealisierten Klassizismus führen.
Als Sohn eines Universitätszeichenlehrers geboren, ist Rottmann prädestiniert, eine Laufbahn in den darstellenden Künsten einzuschlagen. Er lernt einen Pinsel zu halten, noch ehe er seine ersten Schritt tut. Der Vater unterrichtet und fördert das junge Talent. Seine Jugend verbringt Rottmann in der Gesellschaft von Künstlern und Freigeistern, saugt Einflüsse von Johann Christian Xeller und George Augustus Wallis auf. Die voralpinen Landschaften sind es, die Rottmanns Sinn für Ästhetik, seine Leidenschaft für die Natur, für die Spuren der Geschichte, die darin aufragen, erwecken. Die Berge und Hügel, das Heidelberger Schloss, der Neckar gehören zu Rottmanns frühsten Motiven. Doch die heimische Welt wird ihm eng. Der junge Mann unternimmt Reisen durch Deutschland und Österreich, findet Inspiration im Salzburger Land. In München schließlich trifft er auf seine Bestimmung. Die Heirat mit Friederike Sckell lässt niemand Geringeren als den bayerischen König auf ihn aufmerksam werden.
Gerade dreißigjährig und in der Blüte seiner Schaffenskraft vergrößert sich Rottmanns Welt schlagartig. Ludwig I. wünscht eine Ansicht Palermos, finanziert dem jungen Maler die Reise nach Sizilien. Rottmann findet sich am Scheideweg. Am Gefallen oder Missfallen des Monarchen hängt das Schicksal seines zukünftigen Wirkens. Doch er meistert die Bewährungsprobe. Ludwig I. wird zum offenen Bewunderer Rottmanns, der nicht davor zurückschreckt, Verfall und Vergänglichkeit abzubilden. Der Regent gibt mehrere Bilderzyklen bei seinem bevorzugten Landschaftsmaler in Auftrag. Der erste umfasst 28 Malereien italienischer Landschaften in Freskotechnik und soll die Arkaden des Münchner Hofgartens zieren. Rottmann arbeitet drei Jahre an dem Auftrag, dessen vollendetes Ergebnis viel zu früh der unsteten deutschen Witterung, den Einflüsse eines nahen Springbrunnens sowie mutwilligem Vandalismus zum Opfer fällt. Davon aber weiß Rottmann nichts, als er 1833 mit einem zweiten Bilderzyklus beginnt. Auf Wunsch des Königs soll er 38 Ansichten antiker Stätten Griechenlands verewigen. Rottmann unternimmt eine ausgedehnte Griechenlandreise, erlebt Strapazen und Unruhen. Zurück in München arbeitet er unter penibler Beobachtung des Königs, der sich beinahe täglich vom Arbeitsfortschritt überzeugt. Dieser aber geht nur schleppend voran. Fortwährend wird neu über Technik, Maluntergrund, Farben sowie den Ausstellungsort entschieden. Das Unterfangen gerät zur Odyssee. Rottmanns Vision wird auf 23 Werke reduziert, die Fertigstellung nimmt beinahe ein Drittel seines Lebens in Anspruch. Zwar wird Rottmann 1841 zum Hofmaler ernannt, kurz nach Vollendung des Griechenland-Zyklus aber stirbt er entkräftet, gepeinigt von Schmerzen mit nur 53 Jahren an einem Unterleibsleiden.
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