In Europa nahezu unbekannt, ist Candido Lopez in seiner argentinischen Heimat einer der populärsten Maler des 19. Jahrhunderts und in seiner Zeit eine Nationalikone. In einer Zeit, in welcher der Nationalismus zur beherrschenden Ideologie wurde, gab er der argentinischen Identität einen Ausdruck durch seine Kriegs- und Schlachtengemälde. Im Jahr 1863 wurde Lopez Soldat in der argentinischen Armee im Rang eines Leutnants. Den Offiziersrang erhielt er für etwas, das ihn im Argentinien der 1860er Jahre zu etwas Besonderem machte: Er konnte lesen und schreiben. Sein Militärdienst hing mit dem Ausbruch des Paraguayischen Krieges zusammen, der für Südamerika eine herausragende Bedeutung besitzt. Noch heute wird dieser Krieg in Paraguay als der „Große Krieg“ bezeichnet. Er war die blutigste militärische Auseinandersetzung, die Südamerika bis dahin gesehen hatte. Berechnet auf die Bevölkerungszahl, forderte der Krieg in Paraguay Verluste, die in der Weltgeschichte einzigartig sind. Etwa 80 Prozent der Männer zwischen 13 und 70 Jahren wurden in dem Konflikt getötet. Lopez fand im Krieg sein beherrschendes malerisches Sujet. In seiner freien Zeit fertigte er Skizzen des Kampfgeschehens an, die er später in Gemälde übersetzte. Nach dem Ausscheiden aus dem Militärdienst, beschäftigte er sich bis zu seinem Tod mit der künstlerischen Gestaltung seiner Schlachtskizzen. Seine Szenen des Paraguayischen Krieges begründeten einen argentinischen Nationalmythos. Nach seinem Tod im Jahr 1902 wurde Lopez auf dem Friedhof La Recoleta mit militärischen Ehren beigesetzt.
Der Krieg hatte auch für Lopez persönlich tragische Konsequenzen. Bei der Explosion einer Granate, verlor Lopez seinen rechten Arm, der vom Ellenbogen an amputiert werden musste. Damit schien seine künstlerische Karriere zunächst beendet. Aber mit äußerster Disziplin gelang es Lopez auf den linken Arm umzuschulen. Nach sieben Jahren des Trainings fühlte er sich selbst wieder in der Lage mit dem linken Arm seine Malerei ohne Einschränkungen fortzusetzen.
Der Stil seiner Schlachtenszenen, ist als nahezu fotorealistisch zu bezeichnen. Dies war ein Reflex auf seinen Weg in die Kunst. Lopez ließ sich zunächst zum Daguerreotypisten ausbilden. Bei dieser Vorform der Fotographie, handelte es sich um die erste bilderzeugende moderne Technologie. Als Fotograf erarbeitet sich Lopez einen exzellenten Ruf, der ihm im Jahr 1862 den Auftrag zu einem Portrait des neugewählten argentinischen Präsidenten Bartholomé Mitre einbrachte. Das Zeichnen begann er dabei nur als Hilfsinstrument zur Planung seiner Fotografien. Erst die Begegnung mit dem italienischen Maler Ignacio Manzoni brachte ihn dazu, seine Skizzen als eigenständige Kunstform zu betrachten. Die geplante Kunstausbildung in Europa fiel allerdings dem Kriegsausbruch zum Opfer. Aus diesem Grund entwickelte er seine Perspektive als Fotograf zur Grundlage seiner künstlerischen Gestaltung. Obwohl seine Gemälde vor allem für den argentinischen Nationalmythos stehen, vermied es Lopez seine Kriegsszenen mit nationalem Pathos zu untermalen. Stattdessen behielt er den Blick des Fotografen bei, der als neutraler Chronist die Gewalt dokumentiert.
In Europa nahezu unbekannt, ist Candido Lopez in seiner argentinischen Heimat einer der populärsten Maler des 19. Jahrhunderts und in seiner Zeit eine Nationalikone. In einer Zeit, in welcher der Nationalismus zur beherrschenden Ideologie wurde, gab er der argentinischen Identität einen Ausdruck durch seine Kriegs- und Schlachtengemälde. Im Jahr 1863 wurde Lopez Soldat in der argentinischen Armee im Rang eines Leutnants. Den Offiziersrang erhielt er für etwas, das ihn im Argentinien der 1860er Jahre zu etwas Besonderem machte: Er konnte lesen und schreiben. Sein Militärdienst hing mit dem Ausbruch des Paraguayischen Krieges zusammen, der für Südamerika eine herausragende Bedeutung besitzt. Noch heute wird dieser Krieg in Paraguay als der „Große Krieg“ bezeichnet. Er war die blutigste militärische Auseinandersetzung, die Südamerika bis dahin gesehen hatte. Berechnet auf die Bevölkerungszahl, forderte der Krieg in Paraguay Verluste, die in der Weltgeschichte einzigartig sind. Etwa 80 Prozent der Männer zwischen 13 und 70 Jahren wurden in dem Konflikt getötet. Lopez fand im Krieg sein beherrschendes malerisches Sujet. In seiner freien Zeit fertigte er Skizzen des Kampfgeschehens an, die er später in Gemälde übersetzte. Nach dem Ausscheiden aus dem Militärdienst, beschäftigte er sich bis zu seinem Tod mit der künstlerischen Gestaltung seiner Schlachtskizzen. Seine Szenen des Paraguayischen Krieges begründeten einen argentinischen Nationalmythos. Nach seinem Tod im Jahr 1902 wurde Lopez auf dem Friedhof La Recoleta mit militärischen Ehren beigesetzt.
Der Krieg hatte auch für Lopez persönlich tragische Konsequenzen. Bei der Explosion einer Granate, verlor Lopez seinen rechten Arm, der vom Ellenbogen an amputiert werden musste. Damit schien seine künstlerische Karriere zunächst beendet. Aber mit äußerster Disziplin gelang es Lopez auf den linken Arm umzuschulen. Nach sieben Jahren des Trainings fühlte er sich selbst wieder in der Lage mit dem linken Arm seine Malerei ohne Einschränkungen fortzusetzen.
Der Stil seiner Schlachtenszenen, ist als nahezu fotorealistisch zu bezeichnen. Dies war ein Reflex auf seinen Weg in die Kunst. Lopez ließ sich zunächst zum Daguerreotypisten ausbilden. Bei dieser Vorform der Fotographie, handelte es sich um die erste bilderzeugende moderne Technologie. Als Fotograf erarbeitet sich Lopez einen exzellenten Ruf, der ihm im Jahr 1862 den Auftrag zu einem Portrait des neugewählten argentinischen Präsidenten Bartholomé Mitre einbrachte. Das Zeichnen begann er dabei nur als Hilfsinstrument zur Planung seiner Fotografien. Erst die Begegnung mit dem italienischen Maler Ignacio Manzoni brachte ihn dazu, seine Skizzen als eigenständige Kunstform zu betrachten. Die geplante Kunstausbildung in Europa fiel allerdings dem Kriegsausbruch zum Opfer. Aus diesem Grund entwickelte er seine Perspektive als Fotograf zur Grundlage seiner künstlerischen Gestaltung. Obwohl seine Gemälde vor allem für den argentinischen Nationalmythos stehen, vermied es Lopez seine Kriegsszenen mit nationalem Pathos zu untermalen. Stattdessen behielt er den Blick des Fotografen bei, der als neutraler Chronist die Gewalt dokumentiert.
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